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Rosberg hilft mit bei Vettels Titel-Coup

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Aus deutscher Sicht überstrahlte der WM-Titel für Sebastian Vettel alles. Wir sagen, wie sich die sechs Landsleute des neuen Weltmeisters beim GP Abu Dhabi geschlagen haben. Mit Platz vier hatte auch Nico Rosberg einen kleinen Anteil an Vettels Meisterfahrt.

Nick Heidfeld:

Nick Heidfeld fuhr ein starkes Rennen, ging aber bei seinem letzten Einsatz für Sauber leer aus. Im Ziel fehlten nur 0,633 Sekunden auf einen Punkterang: "Ich habe das Maximum rausgeholt. Der frühe Reifenwechsel war richtig. Er hat mich drei Plätze nach vorne gebracht." Heidfeld konnte schnellere Rundenzeiten als der neuntplatzierte Jaime Alguersuari fahren, doch zwischen ihm und dem Spanier hing noch Felipe Massa. "Felipe war schneller als ich. Und ich war mit mehr Abtrieb unterwegs als der Ferrari. Da gab es kein Vorbeikommen."

Nico Hülkenberg:

Nico Hülkenbergs Auftritt beim Saisonfinale endete auf einem enttäuschenden 16. Rang. Was weniger an ihm, sondern eher an dem indisponierten Williams lag. Auch Teamkollege Barrichello kam nicht in die Punkteränge. "Wir waren im Rennen schlicht zu langsam", ärgerte sich Hülkenberg. "Ich hatte mal wieder einen schwachen Start, verlor einen Platz an Buemi, und das war es dann auch schon." Da Hülkenberg mit harten Reifen startete, kam für ihn der Taktikcoup von Nico Rosberg und Vitaly Petrov nicht in Frage. Die holten sich in der frühen Safety-Car-Phase gleich nach der ersten Runde frische Reifen ab. "Ich hätte da die weiche Mischung draufmachen müssen. Keine Chance, dass die 53 Runden lang durchhalten."

Nico Rosberg:

Nico Rosberg schloss die Saison mit einem starken vierten Platz ab. Dabei lag er nach zwei Runden nur auf Rang 17. Die Mercedes-Strategen hatten schon vor dem Rennen beschlossen, dass man bei einer frühen Safety-Car-Phase sofort zum Reifenwechsel reinkommen würde. Man wusste ja vom Training wie schnell Rosberg mit den harten Reifen sein konnte. "Nico ist damit die drittschnellste Rennrunde gefahren", lobte Norbert Haug. Rosberg selbst war hochzufrieden: "Schön, dass die Saison so endet. Ich habe in diesem Rennen das Maximum erreicht."

Ob er bei freier Fahrt im Mittelfeld noch Jenson Button geschafft hätte, blieb offen. "Ich hätte jedenfalls schneller fahren können, doch Buemi stand mir lange im Weg. Die Reifen haben bis zum Schluss einwandfrei gehalten." Bei der Kollision Schumacher/Liuzzi steckte Rosberg mittendrin. "Ich sehe gerade noch, wie sich Michael neben mir dreht. Dann verliere ich ihn aus den Augen." Zum Schluss applaudiert er noch dem neuen Weltmeister: "Vettel hat es echt verdient." Einen kleinen Anteil hat Rosberg aber auch am Vettel-Coup. Wie Petrov und Kubica schob sich der Silberpfeil-Pilot zwischen die beiden WM-Kandidaten und nahm Alonso dadurch Punkte weg.

Timo Glock:

Das letzte Rennen passte zur durchwachsenen Saison von Timo Glock. Nach guter Leistung verabschiedete sich zwölf Runden vor dem Ende das Getriebe am Virgin und zwang den Deutschen zur Aufgabe. Unglücklich war Glock trotzdem nicht. Mit harten Reifen gestartet konnte er sich lange einen Kampf mit Hauptkonkurrent Lotus liefern. "Das letzte Rennen unser Debüt-Saison war noch einmal interessant", berichtete der Odenwälder später. "Ich hatte eine gute Pace und konnte den Speed der Lotus mitgehen." Am Ende folgte aber wie so oft die Enttäuschung. "Leider wurde das Getriebe zu heiß und versagte in der Schlussphase. Die Pace hat aber gezeigt, wie gut wir das Auto über die Saison weiterentwickelt haben."

Adrian Sutil:

Für Adrian Sutil endete die Saison mit einer Enttäuschung. Force India zog im Duell mit Williams den Kürzeren und auch für Sutil persönlich gab es eine Niederlage gegen Rubens Barrichello. "Wir liegen punktgleich auf Rang zehn. Leider hat er einen vierten Platz, weshalb ich nur elfter bin. Das ist schon enttäuschend für mich." Dabei lief die Saison für den Gräfelfinger eigentlich sehr gut. Noch nie konnte er sich so weit vorne in der Gesamtwertung klassieren.

Auch im letzten Rennen des Jahres lief es nicht schlecht. "Ich bin zufrieden mit unserer Rennpace. Wir konnten gegenüber Williams wieder Boden gutmachen. Wir sind auf den harten Reifen gestartet, aber dann ist uns leider die Safety-Car-Phase dazwischen gekommen. Das hat uns nicht geholfen." Der Fokus von Sutil richtet sich nur wenige Stunden nach dem Rennen schon auf die nächste Saison: "Ich will mich immer verbessern. Das Saisonziel 2011 lautet deshalb: Top Ten-Platz."

Michael Schumacher:

Das Rennen von Michael Schumacher war bereits nach einem Kilometer beendet. Nach einem Angriff von Teamkollege Nico Rosberg in der engen Schikane stieg der Altmeister etwas zu früh aufs Gas und drehte sich. Der Silberpfeil blieb gegen die Fahrtrichtung stehen und wurde zur Abschussrampe für den Force India von Tonio Liuzzi. Der Italiener verfehlte den Kopf von Schumacher nur um Zentimeter, als er auf der Nase des Mercedes zum Stehen kam.

Der Deutsche konnte sich bei seinem Schutzengel bedanken. "Ich wurde zum Glück selbst nicht getroffen", erklärte Schumi anschließend erleichtert. "Die Untersuchung im Medical Centre war nur eine Vorsichtsmaßnahme." Den Dreher nimmt der 41-Jährige auf seine Kappe: "Ich drehte mich, weil ich von der Ideallinie auf die verschmutzte Spur kam und das Heck verlor. Schade, denn ich hatte mir ein besseres Resultat zum Ende der Saison gewünscht. Jetzt freue ich mich auf die Kämpfe im nächsten Jahr."

 

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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