• Online: 1.226

Avtovaz will mehr als 8.000 Stellen streichen - Russischer Autobauer auf Sparkurs

verfasst am

Obwohl der Autohersteller Avtovaz für das laufende Jahr "keine harten Maßnahmen" versprochen hatte, kommt nun die Hiobsbotschaft: Bis Ende 2018 werden mehr als 8.000 Mitarbeiter entlassen.

Moskau - Der russische Autobauer Avtovaz setzt seinen Sparkurs fort und will bis 2018 mehr als 8.000 Mitarbeiter entlassen. Avtovaz ist der Hersteller der Traditionsmarke Lada und Marktführer in Russland. Der Konzern gehört zur Renault-Nissan-Allianz.

In diesem Jahr sollten 6.000 Stellen gestrichen werden, 2018 seien 2.200 Entlassungen geplant, kündigte der Vertreter von Präsident Wladimir Putin im Föderationsbezirk Wolga, Michail Babitsch, am Montag unter Berufung auf Avtovaz an. "Uns ist sehr wichtig, dass die sozialen Garantien (...) eingehalten werden", sagte Babitsch Agenturen zufolge in Moskau. Die Betroffenen müssten die Möglichkeit zur Umschulung und neue, gut bezahlte Jobs bekommen.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte der Konzern mit Sitz in Togliatti an der Wolga Tausende Mitarbeiter entlassen, um Kosten zu senken. Avtovaz hatte seit Beginn der Absatzkrise 2012 zunehmend weniger Fahrzeuge verkauft und 2015 sowie 2016 Milliardenverluste verbucht.

Seit Jahresbeginn zeichnet sich eine Trendwende auf dem Markt ab: Lada verkaufte 13 Prozent mehr Autos als im ersten Halbjahr 2016. Zum Jahr 2018 will der Konzern wieder schwarze Zahlen schreiben.

Erst im Januar hatte Avtovaz-Chef Nicolas Maure der Deutschen Presse-Agentur gesagt: "Dieses Jahr sind keine harten Maßnahmen geplant." Er hatte aber angedeutet, dass Mitarbeiter im Zuge von Umstrukturierungen in andere Bereiche oder zu Partnerfirmen vermittelt werden könnten. Auch jetzt sagte Maure bei einer Konferenz, es gebe an manchen Stellen zu viel und an anderen, etwa bei Zulieferern, zu wenig Personal. Der Konzern müsse darauf flexibel reagieren.

(dpa)

Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
10
Hat Dir der Artikel gefallen? 2 von 3 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
10 Kommentare: