Rund 6000 Diesel-Besitzer aus der Schweiz reichen Schadenersatzklage gegen Volkswagen wegen manipulierter Abgaswerte ein.
Zürich - Schweizerische Verbraucherschützer haben im VW-Skandal um manipulierte Abgastests für tausende Autofahrer Klage eingereicht. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) will am Handelsgericht Zürich für rund 6.000 Autobesitzer Schadenersatz geltend machen. Autobesitzer sollen durch den Abgas-Skandal bei VW finanziell geschädigt worden sein. Die beim Verkauf als umweltfreundlich gepriesenen Autos seien von vornherein überteuert gewesen, begründet die SKS die Schadenersatzklage in einer Mitteilung vom Freitag. Wegen der Manipulationen der Abgasvorrichtungen hätten die Wagen auf dem Gebrauchtwagenmarkt zusätzlich an Wert verloren. Die Verbraucherschützer gehen von einem durchschnittlichen Schaden von 15 Prozent des Neuwerts der betroffenen Wagen aus. Beklagte sind der Volkswagen-Konzern und der Generalimporteur Amag. Weder VW noch Amag seien bereit gewesen, mit dem Konsumentenschutz über den Ersatz der finanziellen Schäden der Kunden zu verhandeln, hieß es weiter. Ab 2018 verjährt der AnspruchDie Einreichung der Schadenersatzklage war seit Monaten für Ende Dezember geplant, denn ab Januar drohen die Ansprüche zu verfallen. Bereits im September hatten die Konsumentenschützer beim Handelsgericht des Kantons Zürich eine Verbandsklage gegen Amag und den Volkswagen-Konzern eingereicht. Die Klage lautete auf widerrechtliche Täuschung bei den Abgas-Manipulationen. Quelle: Picture Alliance Einen anderen Weg geht die Westschweizer Konsumentenorganisation Fédération romande des consommateurs (FRC). Sie schließt sich einer europäischen Klage an. Rund 2000 Kunden aus der Schweiz haben diese unterzeichnet, wie vor den Festtagen bekannt wurde. Sammelklagen sind in der Schweiz nicht möglich. In der Schweiz waren rund 180.000 Kunden vom Abgas-Skandal betroffen. Weltweit hatte VW etwa 11 Millionen seiner Autos mit einer Schummelsoftware ausgestattet. In Deutschland hatten Anfang November mehr als 15.000 Dieselbesitzer am Landgericht in Braunschweig Schadenersatzklage eingereicht. Da auch hierzulande keine echten Sammelklagen auf Schadenersatz möglich sind, hatte ein Rechtsdienstleister mit Unterstützung von Anwaltskanzleien die Ansprüche Einzelner gebündelt. Insgesamt laufen gegen VW tausende zivilrechtliche Einzelverfahren an deutschen Gerichten. Quelle: dpa |