Die 7:32 Minuten-Zeit der Alfa Giulia zweifelten viele an. Nun gibt es eine neue Limousinen-Bestmarke am Ring: Der Jaguar XE SV Project 8 soll 11 Sekunden schneller sein.
Nürburg - Manchmal muss man bei den zurückhaltenden Briten zwischen den Zeilen lesen: "Mit einer Runde in 7:21,23 Minuten blieb der XE SV Project 8 elf Sekunden unter dem bisherigen Bestwert", sagt Jaguar. Was Jaguar meint: "Schnellste Limousine am Ring! Yeah!" Die hochgelobte Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio hat der Jag also abgestaubt. Den Porsche Panamera sowieso. Und das nicht einmal knapp. Klingt nicht vornehm, hätte den Engländern aber niemand übel genommen. Der Limo-Titel am Ring ist prestigeträchtig. Klar, Rekord für straßenzugelassene Limousinen - das hört sich erst mal an wie die Weltmeisterschaft im einhändigen Weitspucken. Mag es geben, ist im Grunde aber egal. Nur: Die Limousinen schlagen sich auf der kurvigen Nürburgring-Nordschleife beachtlich und sind den Supersportlern oft ebenbürtig. Viele zweifeln am bisherigen RekordDie Zeit von 7:32 Minuten des bisherigen Klassen-Rekordhalters Alfa Romeo Giulia zweifelten einige Ring-Kenner an. Ein Stufenheck-Auto so schnell wie der Porsche 911 GT3? Das konnte nicht sein. Die einen glaubten an Racing-Slicks am Alfa, die anderen zerpflückten das Youtube-Video - mitunter mit abstrusen Begründungen. Die Zeit könne nicht stimmen, der Alfa-Fahrer trug schließlich nicht mal Renn-Handschuhe. Zumindest dieses Argument zieht bei Jaguars Rekordzeit nicht, wie das folgende Video zeigt:
Rennreifen am Jaguar XE SV Project 8 sind ebenfalls unwahrscheinlich: In engen Kurven singen uns die Pneus des Jag-Sportmodells etwas vor, echte Rundstrecken-Slicks wären vermutlich leiser. Nur eines muss sich Jaguar gefallen lassen: Der XE SV Project 8 ist nicht das, was man gemeinhin als Serienauto bezeichnet. Jaguars Haustuner SVO fertigt in Handarbeit 300 Exemplare. Auf Wunsch mit Rennschalensitzen, Überrollbügel und H-Gurten. Der Schnellste auf dem Ring ist also ein Sammlerstück, kein Standard-Modell vom Händler ums Eck. Wenige der Besitzer werden die 600 PS aus einem 5,0-Liter V8 auf einer Rennstrecke abrufen. Wenigstens Jaguar selbst hat es getan. |