Wem der Begriff "Double-Deuces on the Chevy" nichts sagt, dem geht es wie deutschen Prüfingenieuren angesichts amerikanischer "Donks", also Hi-Risern mit Felgen ab 22 Zoll. Er versteht die Auto-Welt nicht mehr. Diskutiert mit uns! Zwei MOTOR-TALK-Redakteure sind sich nämlich nicht ganz einig, ob diese Karren schön oder schön scheisse sind. „Zum Glück schützt uns der TÜV vor solchen Karren" Von Philipp Monse: „Sind wir hier im Zirkus, oder was? Eigentlich würde ich erwarten, dass aus so einem Gefährt mindestens 20 Clowns steigen. Dann wäre die Sache witzig. So ist mir eher zum Weinen zu Mute, wenn ich diese Blechgräber auf Rädern sehe. Am härtesten trifft es die Klassiker: Cutlass, Chevelle, Monte Carlo. Wie kann man derart schönen Autos so etwas antun? Kauft Euch doch gleich ‘n SUV. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber zum Glück haben wir in Deutschland den TÜV (ja, eigentlich heißt das Hauptuntersuchung). Der schiebt diesen diabolischen Machenschaften einen Riegel vor. Nicht auszudenken, wenn jemand das einem alten Opel Diplomat oder Benz Strich 8 antun würde. An meine Karren kommt jedenfalls weiterhin nur Stahl in 13 bis 14 Zoll! Aber vielleicht sollte ich ja aus Protest noch weiter runter gehen?“ „Aalglatte Klassiker mit mehr Bling als Mr. T? Leider geil!“ Von Constantin Bergander: „Keine Frage – ein Donk polarisiert. Aber genau das ist seine Aufgabe. Und damit ist er nicht der erste: Früher konnte niemand verstehen, warum die 175/50er Decken unbedingt auf 8 x 13 Zoll mussten. Da hat sich mehr als einmal die Pelle von den Reifen geschält. Aber die Zeit der Go-Kart-Räder ist Gott sei Dank vorbei und die Amis denken bekanntlich groß. Ganz ehrlich: einem Klassiker ist es egal, ob Hydraulikpumpen oder ein Höherlegungskit die Originalität ruinieren. Zugegeben, der Camaro aus dem Video kratzt sogar bei mir nervös an der Magenwand. Aber ein Impala, Baujahr Anfang der 1970er, sieht mit gummibedampften 24-Zöllern einfach geil aus (und das, obwohl "leider geil" als akustisches Ed-Hardy-Tragen gilt). Die Räder passen perfekt in die Radhäuser. Außerdem gehören Donks zum Dirty-South-Hip-Hop wie damals die Lowrider zu Dr. Dre und Snoop Dogg.“ Foto: Ralf Becker, Chromjuwelen
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 02.08.2012
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