Der Riege der kompakten Stufenheckler wird derzeit mächtig entstaubt. Nach dem Mercedes CLA zeigt jetzt die Audi A3 Limousine, dass es auch ohne Hut auf der Ablage geht.
New York – Kompakte Stufenhecklimousinen sind hierzulande so hipp wie Bundfaltenhosen. Das will Audi mit der neuen A3 Limousine ändern, und ganz nebenbei den chinesischen und den amerikanischen Markt erobern. MOTOR-TALK durfte bereits vor der offiziellen Premiere in Shanghai einen Blick auf das neue Modell werfen - am Rande der New York Auto Show. Quelle: Audi Während die deutschen Autokäufer in den kleineren Fahrzeugkategorien ein Ende mit Schräge bevorzugen, lieben die Amerikaner und die Chinesen traditionell einen Tritt im Blech. Allein das macht kompakte Stufenhecklimousinen zu den weltweit erfolgversprechendsten Modellen. In den Plänen der Ingolstädter ist deshalb notiert, dass in Zukunft jedes zweite verkaufte A3-Modell eine Version mit Stufenschnitt im Heck sein wird. Kein Wunder, dass die Limousine ab 2014 auch in China produziert wird und den weltweiten A3-Absatz um bis zu 50 Prozent in die Höhe treiben soll. Eigenständige OptikOptisch tanzt der Viertürer im Ingolstädter Dreier-Reigen ein wenig aus der Reihe. Das zeigt sich nicht nur an der neuen Stufe. Auch an der Modellierung des Blechs, an Ecken und Kanten und den Stoßfängern hat Audi gefeilt und dem Viertürer ein wenig Eigenständigkeit mit auf die Straße gegeben. Quelle: Audi Gegenüber dem A3 Sportback streckt sich die Limousine um rund 15 Zentimeter auf eine Außenlänge von 4,46 Meter. Der Radstand beträgt 2,64 Meter. Für einen adäquaten Auftritt auf den breiten amerikanischen Highways hat Audi die Limousine um elf Millimeter auf 1,80 Meter verbreitert, bei der Höhe wurden hingegen neun Millimeter eingespart (1,42 Meter). Marktstart in EuropaAuch wenn die A3 Limousine in erster Linie auf den Straßen in den USA und China zu sehen sein wird, versucht sie ihr Glück auch in Europa. Denn was ein Mercedes CLA kann, kann ein Audi A3 erst Recht. Im Frühjahr geht es los, anfangs mit drei Vierzylinder-Motoren, einem Diesel (150 PS) und zwei Benzinern. Der 1,4-Liter-TFSI mit 140 PS bildet die Basis. Er beschleunigt den Kompaktklässler mit einem Leergewicht von 1.205 Kilogramm in 8,4 Sekunden von null auf 100 km/h und bis maximal 213 km/h. Bei niedrigen Lasten schaltet der Motor kurzerhand zwei Zylinder ab. Das spart Benzin. Quelle: Audi Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 4,7 Liter. Später soll ein 1,2-Liter-Motor folgen. Doch von so viel Kleinklein wollen vor allem die Amis nichts wissen, weshalb der Motor nur in Europa angeboten wird. Schneller geht immerDie vorläufige Spitze bildet der 180 PS starke 1,8-Liter-Benziner, der den Kompakten auf bis zu 232 km/h bringt. Doch schon wenige Monate nach dem Start kommt eine Version, die den 1.8 TFSI ziemlich unspektakulär aussehen lässt: der S3, ausgerüstet mit einem 300 PS-Zweiliter-Benziner mit vier Zylindern und 380 Nm. Mit der S tronic an Bord beschleunigt der S3 in 4,9 Sekunden von null auf 100 km/h, Schluss ist bei 250 km/h. Doch Audi hat beim S3 auch an den Verbrauch gedacht und alle Tricks aus der Ingenieurskiste geholt: duale Einspritzung, einen im Zylinderkopf integrierten Abgaskrümmer, das Audi valvelift system und ein Drehschieber-Modul für das Thermomanagement. Dadurch schrumpft der Kraftstoffverbrauch auf 7,0 Liter je 100 Kilometer. Mehr Platz als im SportbackKommen wir zum Ende: dem Heck. Unter der federleicht nach oben schwingenden Klappe hat sich überraschend viel Platz versteckt: 425 Liter, das sind 45 Liter mehr als beim Sportback und 60 Liter mehr als beim Dreitürer. Allerdings müssen die Einkäufe erst einmal durch die karossenbedingt kleine Öffnung passen und weit nach hinten geschoben werden. Dadurch dürfte der Sportback in der Praxis der Lademeister bleiben. Bis zur offiziellen Premiere sind alle Daten des A3 nur vorläufig, so auch der Startpreis von rund 25.000 Euro für die Limousine. Der Sportback mit 1.4 TFSI kostet derzeit 23.400 Euro. Auf einen Hybridantrieb müssen Europäer, Chinesen und Amerikaner übrigens erst einmal verzichten. Denn der soll nur im Sportback zu haben sein.
Quelle: Motor-Talk |