Fiat Chrysler hat seine Jahresprognose deutlich gesenkt. Unter anderem wegen des Zollstreits zwischen den USA und China. Die Aktie stürzte um 11 Prozent ab.
Turin/Auburn Hills - Es ist ein dunkler Tag für Fiat-Chrysler. Am Morgen erschütterte die Meldung vom Tod des langjährigen Geschäftsführers Sergio Marchionne den Konzern. Sein Nachfolger Mike Manley musste dennoch heute die Wirtschaftszahlen des zweiten Quartals verkünden. Und hatte auch aus der Welt der Zahlen keine guten Nachrichten zu verkünden. Fiat Chrysler hat seine Jahresprognosen unter anderem wegen chinesischer Importzöllen deutlich nach unten korrigiert. Im zweiten Quartal belasteten die Folgen der angekündigten höheren Einfuhrabgaben auf Autos aus US-Produktion bereits die Ergebnisse in China. Die Aktie sackte in Mailand um mehr als 11 Prozent ab. Im Gesamtjahr rechnet das Unternehmen beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nun nur noch mit 7,5 bis 8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Turin mitteilte. Zuvor hatten noch mindestens 8,7 Milliarden Euro im Plan gestanden. Auch beim Umsatz ist Fiat Chrysler vorsichtiger, dieser dürfte nun zwischen 115 und 118 Milliarden Euro landen, nach zuvor anvisierten rund 125 Milliarden Euro. Bereits am vergangenen Wochenende hatte der Konzern die Spitzenpositionen im Management neu besetzt. Wie von Marchionne bereits Anfang Juni angekündigt, war der Konzern Ende des Halbjahres in seiner bestehenden Form erstmals schuldenfrei. Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz von Fiat Chrysler insgesamt um vier Prozent auf 29 Milliarden Euro, das operative Ergebnis fiel hingegen um 11 Prozent auf 1,66 Milliarden Euro. Unter dem Strich rutschte der Gewinn um gut ein Drittel auf 754 Millionen Euro ab.
Quelle: dpa |