Wie Schweizer Medien am Wochenende berichteten, denkt die Schweiz darüber nach, die Mautgebühren drastisch zu erhöhen. Für alle, die auf Schweizer Autobahnen unterwegs sind – Einheimische wie Touristen, Durchreisende und Vielnutzer – könnte sich das Fahren auf Schweizer Autobahnen drastisch verteuern. Den Meldungen zufolge plant die Schweizer Regierung, den Preis der Schweizer Autobahnvignette bis 2014 mindestens zu verdoppeln. Schweizer Verkehrsexperten befürchten angesichts der Kostensituation des Schweizer Verkehrswesens sogar eine Verfünffachung: Von zur Zeit 40 Franken (30 Euro) auf 200 Franken (150 Euro) könnte der Preis der Vignette steigen. Drastisch gestiegene Verkehrskosten Die Regierung möchte damit die drastisch gestiegenen Kosten auffangen, die der Unterhalt und Ausbau der Verkehrs-Infrastruktur im Alpenstaat verursacht. Bisher nimmt die Schweiz aus den Mautgebühren jährlich etwa 300 Millionen Franken (230 Millionen Euro) ein. Da denkt man als Nichtschweizer an nichts Böses, aber durchaus an den mit großem Medienrummel begleiteten Durchbruch des Gotthard-Basistunnels vom Oktober 2010. Prestigeprojekte wie der längste Eisenbahntunnel der Welt sind natürlich kostspielig. Der Schweizer Automobilclub ACS spricht passenderweise auch von einer immer weiter zunehmenden Zweckentfremdung: Einnahmen aus den mautgebühren würden nicht zum Erhalt und Ausbau des Schweizer Nationalstraßen-Netzes genutzt, sondern es würde damit der Schienenverkehr querfinanziert. ADAC: Touristen werden zu stark belastet In Deutschland kritisierte der ADAC die Pläne wegen der unverhältnismäßig hohen Belastung von Touristen, die sich in der Regel nicht ganzjährig auf Schweizer Autobahnen bewegen. Die Schweizer Infrastruktur dürfe nach Ansicht des ADAC nicht auf Kosten der Touristen saniert werden. Der deutsche Automobilclub befürchtet, dass sich Touristen dadurch abschrecken lassen könnten, was schließlich auch nicht im Sinne der Schweiz sein könne. Zwar plane die Schweiz gleichzeitig die Einführung einer Kurzzeitvignette, aber diese sei mit 31,50 Euro genauso teuer wie die bisherige Jahresplakette. Dies sei eine nicht hinnehmbare Preissteigerung. Zudem sei noch völlig unklar, wie lange die neue Kurzzeitvignette gelten soll. (bmt)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 25.01.2011
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