EU-Staaten und Europaparlament überbieten sich in ihren Forderungen zur künftigen CO2-Einsparung. Die IG-Metall kritisiert die Ziele. Die Pläne seien nicht ausgereift.
Quelle: dpa / Picture Alliance Berlin - Die EU-Staaten wollen schärfere Vorgaben zum CO2-Ausstoß bei Neufahrzeugen. Konkret sollen Neuwagen bis 2030 35 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen als 2020. Das Europaparlament plädiert gar für 40 Prozent. Unrealistisch, wenn es nach Ansicht des Branchen-Arbeitnehmervertreters IG-Metall geht. "Dieses Ziel ist nicht ausgereift", sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann gegenüber dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Natürlich seien 35 Prozent weniger Ausstoß des Treibhausgases CO2 für das Klima besser als 30 Prozent weniger. "Ich kann mir bei den Zeiträumen für Planungsverfahren in Deutschland, etwa für notwendige Investitionen in Verteilnetze, nicht vorstellen, wie das erreicht werden soll." Batteriepreise "knallen nach oben"Für die Autoindustrie ist vor allem von Bedeutung, wie schnell sie die Produktion auf Elektroautos und andere alternative Antriebe umstellen muss. Je strenger die CO2-Vorgaben, desto schneller müssen Hersteller den Anteil solcher Fahrzeuge steigern. Hofmann sagte dem "Tagesspiegel", im Moment würden die Batteriepreise "nach oben knallen". Eine verlässliche Rohstoffversorgung für Batteriezellen sei noch immer eine ungelöste Frage. "Und was ist mit dem Strommix und den Strompreisen? Wir werden in den 2020er-Jahren noch viel Kohlestrom brauchen. Im Moment ist Elektromobilität deutlich CO2-intensiver als der Verbrennungsmotor", sagte Hofmann. Das werde sich zumindest bis 2025 auch nicht wesentlich ändern. "Statt Wünsch-dir-was ist die Politik gefordert, hier seriös zu spielen. Schließlich sind hunderttausende Arbeitsplätze vom Strukturbruch betroffen." Quelle: dpa |