Sie wollten nicht irgendeinen Ferrari, auch nicht den Ferrari Enzo - sondern Enzo Ferrari. Ein sardische Bande plante, den Leichnam des Firmengründers zu stehlen.
Modena – Ferrari! „Bella machina“, sagen nicht nur Italiener. Auch Sportwagenfans aus anderen Ländern geht das Herz auf. Klar, dass ein Ferrari auch bei Dieben begehrt ist. Eine Bande aus dem sardischen Örtchen Orgosolo wollte jedoch nicht irgendeinen Ferrari stehlen, sondern den Ferrari, den Enzo Ferrari. Da ist uns nichts durcheinandergeraten. Es geht tatsächlich nicht um den Sportwagen Ferrari Enzo, sondern um den Firmengründer. Genauer, um die Leiche des Firmengründers. Carabinieri aus dem Ort Nuoro auf der Insel Sardinien konnten den Leichenraub nach eigenen Angaben jedoch rechtzeitig vereiteln. Die Polizei war aus ganz anderen Gründen auf die Verbrecherbande aufmerksam geworden. Laut der Zeitung „Modena Today“ ging es bei den Ermittlungen vor allem dem Drogenhandel und um den Waffenschmuggel zwischen Sardinien und dem norditalienischen Festland. Razzia mit 300 Beamten und FallschirmjägernOffenbar um weitere Geldquellen zu erschließen soll die Bande geplant haben, Enzo Ferrari aus der Familienkapelle auf dem Friedhof von San Cataldo in Modena zu entführen. Danach habe sie Lösegeld erpressen wollen. Auf den Plan waren die Carabinieri bei einer Razzia aufmerksam geworden. Rund 300 Beamte seien in Sardinien, der Lombardei, Venetien, der Toskana und der Emilia Romagna im Einsatz gewesen, dazu Hubschrauber, Suchhunde und sogar Fallschirmjäger. 34 Personen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Die Bande soll Kontakte zur kalabrischen Mafia Ndrangheta haben. Ganz leicht wäre der Leichenraub vermutlich nicht geworden. Der Sarg des 1988 gestorbenen Ferrari-Gründers befindet sich hinter einer schweren Marmorplatte in einer Gruft, die durch eine Metallgittertür gesichert ist. Wie „Modena Today“ schreibt, bezeichnete der Bürgermeister von Modena Gian Carlo Muzzarelli den Plan als eine „abstoßende Aktion“ und als einen „Schlag ins Gesicht für die gesamte Stadt“. Ferrari habe einen Traum verwirklicht und ein Unternehmen geschaffen, das auf der gesamten Welt geliebt werde. |