Spritmythen, Tankmythen. Wann läuft der Tank über, sind Handys an der Tankstelle gefährlich? Und: Darf man Kraftstoff zuhause für schlechte Zeiten aufheben? Ein Ratgeber.
München – Ist Markenbenzin besser? Ist Telefonieren an der Tankstelle gefährlich? Diese und andere Spritmythen tauchen im Zusammenhang mit dem Lebenssaft unserer Autos immer wieder auf. Aber was ist dran? Das steht in unserem kleinen Ratgeber.
Egal, ob freie Tankstelle oder große Kette: Der Sprit kommt aus den gleichen Raffinerien. Bei den Ketten werden allerdings oft Zusatzstoffe (Additive) zugesetzt. Sie sollen die Qualität des Sprits verbessern. Ob das stimmt, ist laut ADAC kaum überprüfbar. Die Anforderungen an die Kraftstoffqualität seien in Deutschland gesetzlich geregelt.
Nein. Zwar, so der Autoclub, könne sich theoretisch der Akku lösen, wenn das Handy herunterfällt. Das könne wiederum zu Funkenschlag führen, der verschütteten Kraftstoff entzünden kann. Dies sei jedoch, soweit bekannt, noch nie passiert. Auch die elektromagnetischen Wellen von Mobiltelefonen seien kein Problem für die Infrastruktur an der Tankstelle. Falls an der Tankstelle telefonieren verboten sei, so habe dies der Betreiber selbst entschieden. Ein Gesetz dazu gebe es nicht.
Montags soll der Sprit am wenigsten kosten, so ein Mythos. Das stimmt so nicht mehr. Zwischen den Wochentagen sind die Schwankungen der Benzinpreise heute nur noch gering. Im Tagesverlauf können sie dagegen groß sein: Abends zwischen 18 und 22 Uhr ist es meist am billigsten. Wenn an der Anzeigetafel und der Zapfsäule unterschiedliche Preise stehen, gilt der Preis an der Zapfsäule.
Prinzipiell ist es nicht verboten, Kraftstoffe zu „hamstern“. Im Haushalt darf allerdings nur ein Liter Benzin aufbewahrt werden – aber immerhin 100 Liter Diesel. In der Garage sind 200 Liter Diesel und 20 Liter Benzin zulässig. Der Sprit muss in „dicht verschließbaren und bruchsicheren Behältern“ aufbewahrt werden, so der ADAC. Aus EU-Staaten dürfen 20 Liter zollfrei eingeführt werden. Wer Benzin aus Nicht-EU-Ländern mitbringt, muss ab dem ersten Liter versteuern. Volltanken im Ausland ist aber erlaubt.
Ja, das geht. Allerdings nicht nur mit Zucker, sondern mit jeder Substanz, die im Tank nichts zu suchen hat. Denn dann, so der ADAC, können der Kraftstofffilter oder sogar die Einspritzdüsen verstopfen. Der Tank muss danach gereinigt, die Düsen gewechselt werden. Das wird nicht billig.
Im Hollywoodfilm gehört die Explosion nach einem Unfall zwingend dazu. In der Realität ereignet sie sich aber nur sehr selten, so der ADAC. Eine Explosion ist zum Beispiel möglich, wenn „Benzin ausgetreten ist und sich mit Luft zu einem explosionsfähigen Gemisch verbunden hat.“ In Hollywood wird meist mit einem Sprengsatz nachgeholfen. Als Ersthelfer am Unfallort muss man dagegen vor einer Explosion keine Angst haben. |
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