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EU: Neuwagen 2017 mit steigenden CO2-Emissionen - Sinkender Dieselabsatz gefährdet CO2-Ziele

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Erstmals seit 2010 steigen EU-weit die CO2-Emissionen von Neuwagen. Einen der höchsten Werte meldet Deutschland. Gründe: ein sinkender Dieselanteil und schwerere Autos.

Kopenhagen - Der Dieselskandal ist das eine, die Nachfrage nach eher großen Autos wie SUV das andere: Nach jahrelangem Rückgang sind die CO2-Emissionen bei Neuwagen in Europa im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen. Das teilte die Europäische Umweltagentur EEA in Kopenhagen auf Basis vorläufiger Daten mit. Demnach stießen 2017 registrierte Neuwagen pro Kilometer 0,4 Gramm Kohlendioxid mehr aus als noch 2016.

In allen EU-Staaten mit Ausnahme von Italien und Dänemark wurden 2017 weniger Diesel angemeldet als noch ein Jahr zuvor. Erstmals seit Erhebung der Daten bildeten Benziner die Mehrheit der in Europa verkauften Autos mit 53 Prozent. Der Dieselanteil sank dagegen auf 45 Prozent. Die höchsten Dieselanteile meldeten Irland (65 %) und Portugal (61 %) vor Italien (56 %).

Da Benziner im Schnitt einen höheren Verbrauch aufweisen, steigen die durchschnittlichen CO2-Emissionen. Dies konterkariert derzeit die Bemühungen der Autobauer, das Klimaziel von im Schnitt 95 g/km je Fahrzeug bis zum Ende des Jahres 2021 zu erreichen. Laut EEA liegt der Schnitt derzeit bei 118,5 Gramm je Kilometer.

Deutschland mit einem der höchsten Werte

Seit 2010 gingen die per Normwert ermittelten Emissionen von Neuwagen laut EEA insgesamt um 22 Gramm pro Kilometer zurück. Nach den klimapolitischen Zielen der EU sollen die Autobauer den CO2-Ausstoß ihrer Flotten bis 2021 auf 95 Gramm pro Kilometer reduzieren, derzeit liegen sie bei 118,5 Gramm.

Die höchsten CO2-Emissionen neuer Pkw meldet die EEA aus den baltischen Staaten, Polen und Deutschland (127,1 g/km). Spanien meldet einen Durchschnittswert von 115 g/km, Italien von 113,5 g/km. Die im Schnitt sparsamsten Autos werden in Portugal verkauft: 104,6 g/km.

Das durchschnittliche Gewicht verkaufter Neuwagen betrug 1.390 Kilogramm und blieb damit im Grunde unverändert - trotz des gesunkenen Anteils im Schnitt eher schwerer Diesel-Pkw. Das Durchschnittsgewicht verkaufter Benziner stieg laut EEA um 27 Kilogramm.

 

 

Quelle: m. Material v. dpa

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