Der Bollinger B1 ist ein Arbeiter, kein Hipster. Er trägt seine E-Motoren mit 360 PS und 650 Newtonmeter nicht, weil sie angesagt sind, sondern praktisch. Im Gelände wie am Bau.
New York - Fahrzeuge mit Offroad-Ambitionen liegen im Trend. Doch kantige Geländegänger sind mittlerweile selten. Sogar der ewige Land Rover Defender musste unlängst abdanken. Dafür soll bald ein neuer, archaischer Vertreter der Spezies in Serie gehen: der Bollinger B1. Mit Kletterern der Vergangenheit verbindet ihn nur die Form seiner Alu-Hülle, nicht ihr Inhalt. Der Allrader wird rein elektrisch angetrieben. Die ersten Serienfahrzeuge werden frühestens im Frühjahr 2019 zu den Kunden rollen. Zwei E-Motoren sorgen für 640 Nm und AllradantriebQuelle: sp-x Der Bollinger B1 liegt optisch irgendwo zwischen Militärfahrzeug, Kühltruhe und Legostein. Und das ist irgendwie erfrischend: keine schwungvollen Sicken an den Flanken, kein verschmitzt lächelndes Markengesicht an der Front. Ebenso nüchtern und archaisch wirkt der Innenraum. Angesichts dieser Optik mag es verwundern, dass man bei Bollinger Motors auf einen E-Antrieb setzt. Genauer gesagt auf zwei, denn an jeder Achse kommt ein Elektromotor zum Einsatz. Und die trägt der Bollinger, weil er geländegängig und praktisch sein will, nicht avantgardistisch und hip. Diese Lösung gewährleistet permanenten Allradantrieb und ausreichend Leistung und Drehmoment in allen Lebenslagen. In Summe sollen die beiden Maschinen 360 PS (250 KW) und ganze 640 Newtonmeter leisten. Hohe Bodenfreiheit, lange Federwege und große Offroadreifen kommen dem B1 ebenfalls zugute, wenn es über Stock und Stein geht. Auf ebenem Asphalt beschleunigt er aus dem Stand in weniger als fünf Sekunden auf Tempo 100. Der Topspeed liegt laut Herstellerangabe jenseits der 200 km/h-Marke. Laut Hersteller bis zu 320 Kilometer ReichweiteQuelle: sp-x Obwohl das Alu-Chassis nur 130 Kilogramm wiegt, ist der B1 kein Leichtgewicht. Die großen Batterien heben das Gesamtgewicht auf mindestens 1,8 Tonnen. Kunden können voraussichtlich zwischen zwei Akkuvarianten mit 60 oder 100 Kilowattstunden wählen. Abhängig davon soll der B1 Distanzen zwischen 190 und 320 Kilometern bewältigen. Der B1 könnte das geborene Nutzfahrzeug werden: Bollinger verspricht hohe Werte bei Zuladung und Anhängelast. Außerdem bietet das SUV die Möglichkeit, Gegenstände auf kompletter Fahrzeuglänge einzuladen - wo sonst bei Autos der Verbrennermotor sitzt, herrscht im B1 gähnende Leere. Bis zu 3,80 Meter lange Holzlatten können so problemlos im Wageninneren transportiert werden. Der Preis? Vorerst braucht es einmal 1.000 DollarUnd wie es sich für ein klassisches Arbeitstier gehört, verzichtet der B1 auf jegliche Komfort- und Sicherheitsausstattung. Dämmmaterialien, Airbags oder ein Schminkspiegel sind nicht erhältlich. Einen offiziellen Preis für den B1 gibt es noch nicht. Ab Anfang 2018 darf man Bollinger Motors 1.000 Dollar überweisen, um sein Kaufinteresse zu bekunden. Wer den Vorschuss zahlt, wird bei der Zuteilung der ersten Serien-B1 bevorzugt behandelt. Derzeit erwartet Bollinger, in 19 Monaten mit der Produktion starten zu können. Quelle: SP-X |