Geplant war er sowieso. In der Diesel-Debatte ist Mazda nun besonders froh, ihn zu haben: Im Mazda CX-5 debütiert ein neuer Benziner mit 194 PS und Zylinderabschaltung.
Köln - Lange war er angekündigt, nun ist er da: Der neue Spitzenbenziner für Europa setzt sich im Mazda CX-5 an die Spitze des Motorenprogramms. 194 PS leistet der 2,5-Liter-Motor – eine Leistungsklasse, die sich viele Konkurrenten im kompakten SUV-Segment lieber sparen. Auch auf dem Preisschild steht eine stolze Summe: Inklusive Allradantrieb, viel Ausstattung und Sechsgang-Automatik werden 37.790 Euro fällig. Der CX-5 ist Mazdas Bestseller in Deutschland und Europa. Zwischen 60.000 und 65.000 Exemplare verkaufen die Japaner pro Jahr. Vom neuen Topmotor versprechen sich die Japaner einiges: Hierzulande soll rund jeder vierte CX-5 mit dem Motor bestellt werden. Die Prognose hat Mazda zuletzt nach oben korrigiert, und zwar um rund fünf Prozent. Der Grund: Die Diesel-Diskussion hält vor allem Privatkunden vom Diesel fern. Sie erhalten als Alternative zum 175-PS-Diesel nun diesen 2,5-Liter-Vierzylinder mit 194 PS. Preislich liegt der Benziner auf ähnlichem Niveau wie ein vergleichbarer Selbstzünder. Unterschiede gibt es dagegen beim Verbrauch. 7,2 Liter auf 100 Kilometer gibt Mazda an, realistisch sind eineinhalb bis zwei Liter mehr. Erstmals bei Mazda: ZylinderabschaltungUm den Durst im Zaum zu halten, hat Mazda dem schon im Vorgänger angebotenen Motor erstmals eine Zylinderabschaltung spendiert, die den Verbrauch vor allem bei Konstantfahrt im Stadtverkehr um bis zu 20 Prozent senken soll. Von einem Diesel unterscheidet den neuen Benziner auch der Charakter während der Fahrt. Zunächst fällt das extrem niedrige Geräuschniveau im Innenraum auf: der Vierzylinder ist so leise, dass man es kaum registriert, wenn das Start-Stopp-System ihn an der Ampel abstellt. Die Durchzugskraft bei niedrigen Touren fällt dagegen nicht nur im Vergleich zu Mazdas hauseigenen Dieselmotoren ab. Mazda verzichtet als einziger großer Hersteller bei den meisten Benzinmotoren auf Turboaufladung, lässt den hoch verdichtenden Vierzylinder stattdessen frei saugen. Power gibt es daher erst bei höheren Drehzahlen: Die maximalen 258 Newtonmeter Drehmoment gibt es erst bei 4.000 U/min. Die serienmäßige Sechsgangautomatik kompensiert diesen Umstand ganz gut, indem sie spät schaltet - vor allem im Sport-Modus. Die Drehmomentlücke zum ähnlich teuren 175-PS-Diesel (420 Nm bei 2.000 U/min) kann sie damit jedoch nicht kompensieren. Innenraum und Fahrwerk: weiterhin gutUnterm Strich ist das aber kein ernstes Problem. Der CX-5 holt seine Dynamik ohnehin weniger aus der Antriebsleistung als aus dem gelungen abgestimmten Fahrwerk. Auf kurvigen Straßen zählt der willig einlenkende und kaum wankende Mazda zu den Besten seiner Klasse. Und das, ohne den Langstreckenkomfort zu vernachlässigen: das kompakte SUV federt Unebenheiten gekonnt weg und ist auf längeren Touren ein komfortabler Begleiter. Der Innenraum überzeugt ebenfalls nach wie vor: Er wirkt elegant und weniger verspielt als bei den kleineren Modellen der Marke, überzeugt mit angenehmer Materialauswahl und guter Verarbeitung. Erwähnenswert ist das bei Mazda noch recht neue, brillante Head-up-Display, das die Fahrinformationen direkt in die Windschutzscheibe und nicht auf ein winziges Plastikdisplay projiziert. Wer diesen Benziner wählt, zahlt dafür allerdings einen hohen Preis. Mazda bietet den neuen Vierzylinder immer mit Allradantrieb und Automatik an, zudem nur in der höchsten Ausstattungsstufe mit LED-Licht, Navigationssystem und 19-Zoll-Felgen. Langfristig könnte sich das ändern. Wenn die Diesel-Scheu der Privatkunden bestehen bleibt, dürfte Mazda sein Benzinerangebot ausweiten. Und dann den Spitzen-Motor auch in günstigeren Konfigurationen anbieten. Mazda CX-5 Skyactiv-G 194 AWD – Technische Daten
Quelle: SP-X |