Zwischen den bunten Studien der Tokio Motor Show steht ein Auto, das es bald auch bei uns zu kaufen gibt: Für den Suzukis Ignis wird es in Europa keine Konkurrenz geben.
Tokio – Wer sich für ein SUV mit Allrad und weniger als vier Metern Länge interessiert, hat seltsame Hobbys. Und mit Ausnahmen meist nur Gebrauchtwagen-Händler als Anbieter. Die neueren Versionen von Toyota Rav 4 oder Honda HR-V sind dieser Kategorie längst entwachsen. Den Fiat Panda 4x4 gibt es noch in der Größe und Ordnung. Quelle: MOTOR-TALK Damit ist der Suzuki Ignis nicht ganz allein, wenn er nach Europa kommt. Ob das Modell auch bei uns diesen Namen tragen wird, steht noch nicht fest, sagt Suzuki-Sprecher Jörg Machalitzki. Sicher ist dagegen, dass der japanische Kleinwagenspezialist das Auto im Laufe des Jahres 2016 einführen wird. Das gab es doch schon malZwischen 2000 und 2007 verkaufte Suzuki bereits einen Ignis in Europa. Der Neue überragt seinen Namensvetter zwar um 8,5 Zentimeter, bleibt mit 3,70 Metern Außenlänge aber klar ein Kleinstwagen. Mit nur 1,66 Metern Breite (bei 1,59 Metern Höhe) scheint der neue Ignis wie geschaffen für enge Großstädte, egal ob in Japan oder in der italienischen Provinz. Eine Angst will Suzuki seiner Stammkundschaft von vornherein nehmen: Dieser Ignis ist kein Nachfolger des urigen Geländewagens Jimny. Den wird es weiterhin geben. Zwar bietet Suzuki den Ignis neben Front- auch mit Allradantrieb an, ansonsten besteht zwischen den Modellen aber keine Verbindung. Das Pflaster des Ignis sind eher die Boulevards der Großstädte. Mit Vierzylinder aus dem BalenoDen Antrieb zeigte uns Suzuki kürzlich im neuen Baleno: Unter der Motorhaube des Ignis arbeitet in Japan zunächst ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit Mild-Hybrid-Unterstützung und 90 PS. Das Hybridsystem: Ein Startergenerator hilft dem Motor beim Beschleunigen und sammelt beim Bremsen gleichzeitig Strom ein. Der wird in einem Lithium-Ionen-Akku gespeichert. In Japan hängt der Antrieb an einem CVT-Automatikgetriebe. In Europa wird Suzuki analog zum Baleno alternativ ein manuelles Fünfgang-Getriebe anbieten. Für maximale Genügsamkeit spart Suzuki auch am Gewicht. Das ist mehrere Monate vor der Markteinführung in Japan noch nicht bekannt. Man spürt es allerdings schon jetzt beim Öffnen der leichtgewichtigen Türen oder beim Betrachten der dünnen Plastikverkleidungen im Cockpit. Wobei edle Innenraumhaptik außerhalb Deutschlands kein echtes Thema ist - schon gar nicht in Japan. Erstes Probesitzen im IgnisOriginelles Cockpit-Design ist dagegen sehr wohl ein Thema in Japan. Suzuki verordnet dem Ignis einen hoch sitzenden, schicken Touchscreen. Zusammen mit den tiefer liegenden Klimakontrollen sieht das hübsch aus und fasst sich gut an. Lustig wirken auch die rundlichen, bunten Türgriffe. Fahrer und Passagiere sitzen auf straff gepolsterten Sitzen. Vorn kommt man sich in der schmalen Kabine sehr nah, hinten erstaunt das Mini-SUV mit jeder Menge Platz. Für den winzigen Kofferraum gilt eher das Gegenteil. Eine verschiebbare Rückbank wäre daher sinnvoll, soll aber nach derzeitigem Stand nicht angeboten werden. Wie viel Zeit Suzuki braucht, um das neue Modell nach Europa zu bringen, steht noch nicht genau fest. Höchstwahrscheinlich werden andere Autohersteller Suzukis Testballon jedoch genau beobachten: Lohnen sich SUV unter vier Metern Länge vielleicht doch? |