Wenige Tage vor der Premiere in Detroit zeigt Chevrolet erste Fotos vom Cruze mit Schrägheck. Der zeigt deutliche Ähnlichkeit zu Opels Astra, bietet aber mehr Platz.
Detroit - Bei Opel wird darüber nicht diskutiert: „Die Hoheit über die D2xx-Plattform unseres Astra liegt bei Opel“, heißt es aus Rüsselsheim. Richtig ist: Dort, am Opel-Stammsitz, wurde die neue Plattform für die Kompaktklasse entwickelt, die der Mutterkonzern General Motors (GM) jedoch weltweit einsetzen wird. Am kommenden Montag zeigt GM auf der North American International Auto Show (NAIAS) erstmals öffentlich die Schrägheckversion des Chevrolet Cruze, und damit das Modell, das dem Opel Astra schon optisch am nächsten kommt. Wie nah, das zeigt unser Fotovergleich. Die große optische Ähnlichkeit zwischen der US-Version des Chevrolet Cruze und Opels Astra bedeutet nicht, dass es sich bei den Modellen um Zwillinge handelt, denen nur ein separater Grill verpasst wurde. Die genauen Dimensionen des Cruze wird Chevrolet erst in Detroit verkünden, aber klar ist: Der Ami wird deutlich größer als der Opel. Quelle: Chevrolet & Opel Den Radstand streckten die Amerikaner, wie schon bei der Limousine, auf 2,70 Meter. Beim Opel Astra und bei der China-Version des Chevrolet sind es 2,66 Meter. Das bedeutet, sagt GM, „etwas mehr als fünf Zentimeter Knieraum als im Ford Focus“. Den Vergleich zum Opel zieht GM natürlich nicht, beim Kofferraum aber lässt sich auch so leicht nachvollziehen, dass der Cruze den Astra deutlich übertrifft: Das maximale Ladevolumen geben die Amerikaner mit 1.336 Liter an, Opel reklamiert nur 1.210 Liter. Cruze mit übersichtlicher MotorenpaletteVon den gravierenden Gewichtsvorteilen der modularen Plattform aus Rüsselsheim profitiert der Chevrolet natürlich ebenfalls: 91 Kilo habe man eingespart, gibt GM an. Opel speckte den Astra sogar um durchschnittlich 140 Kilo ab. Richtig mager ist aber das Motorenangebot beim Cruze. Es gibt ihn vorerst ausschließlich mit einem 1,4-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung und 154 PS (113 kW), Opel homologierte das Triebwerk für Europa mit 150 PS. Die Kraft überträgt in beiden Fällen ein Sechsgang-Handschalter oder eine Sechsgang-Automatik. 2017 will GM einen Diesel nachlegen: Das 1,6-Liter-Aggregat stammt ebenfalls aus Europa und wird in den USA sogar mit dem deutschen Marketingbegriff „Flusterdiesel“ beworben. Bei Opel stehen statt zwei insgesamt 11 Motor/Getriebe-Varianten in der Preisliste. Als Volumenmodell begreift GM den Schrägheck-Cruze nicht. Folgerichtig können US-Kunden nur aus zwei Ausstattungen wählen. Die Stufenheckversion bietet Chevrolet in vier Ausstattungen an. Los geht es für den Schrägheck-Cruze im Herbst 2016. Nach Europa kommt der Cruze nicht. Bei uns startet stattdessen in diesem Jahr die Kombi-Version des Opel Astra K. Der bietet, zumindest im Kofferraum, noch mehr Platz. |