Noch nie starben so wenige Menschen bei einem Verkehrsunfall wie im Jahr 2013. Die Zahl der Verkehrsunfälle blieb allerdings hoch, auf Autobahnen stieg sie sogar massiv.
Wiesbaden - Im Jahr 2013 starben auf deutschen Straßen deutlich weniger Menschen als ein Jahr zuvor. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen im vergangenen Jahr 3.340 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Das sind 260 Todesopfer oder 7,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor - und das war bis dahin das Jahr mit der niedrigsten Zahl an Verkehrstoten.
Auch im langfristigen Vergleich ist die Entwicklung positiv: 1970 starben jeden Tag im Durchschnitt 58 Personen bei einem Verkehrsunfall. Die Zahl sank kontinuierlich. 1990 waren es noch 30 Todesopfer, im vergangenen Jahr kamen täglich 9 Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Auch die Zahl der Verletzten ging zurück, und zwar um 2,7 Prozent auf rund 374.000 Personen. Die Polizei nahm 2013 rund 2,4 Millionen Unfälle auf, 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei 2,1 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden (- 0,7 %), bei 291.000 Unfällen wurden Personen verletzt oder getötet (- 2,9 %). Fahrzeuge immer sichererDer Auto Club Europa (ACE) erklärt die sinkende Zahl der Todesopfer bei weiterhin hohen Unfallzahlen mit Fortschritten der Unfallmedizin, und mit immer sicherer werdenden Fahrzeugen. Ein Beispiel: 62 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Autos waren 2012 mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) ausgerüstet. 2006 waren es 30 Prozent. Davon profitieren vor allem unerfahrene, meist junge Fahrer. Das Gleiche gilt für verkehrspädagogische Programme, wie zum Beispiel der Führerschein mit 17. Die Zahl der Verkehrstoten zwischen 18 und 24 Jahren sank im vergangenen Jahr überproportional um 22,2 Prozent. Die meisten Menschen sterben auf LandstraßenNach wie vor sterben auf Land- und Bundesstraßen überdurchschnittlich viele Menschen (rund 60 Prozent der Verkehrstoten). Beachtlich allerdings: Während auf Landstraßen die Zahl der Verkehrstoten um 12 Prozent und im Stadtverkehr um 10 Prozent sank, stieg sie auf deutschen Autobahnen um 8,1 Prozent. „Allein in Folge von Auffahrunfällen gab es 28 Tote mehr“, sagte eine Sprecherin des Statistischen Bundesamtes. Zahlen nicht überinterpretierenDie weiterhin hohe Unfallzahl und der starke Anstieg der Opferzahl auf Autobahnen könnte der Debatte um ein Tempolimit neue Nahrung geben. Die Auswertung der Unfallursachen ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Der Leiter der Unfallforschung der Versicherer in Berlin, Siegfried Brockmann, warnt vor einer Überinterpretation der Zahlen. Er schließe nicht aus, dass die erhöhten Opferzahlen auf Autobahnen mit gesteigerter Unaufmerksamkeit zusammenhängen: Etwa wegen der Benutzung von Mobilfunkgeräten oder der Ablenkung durch Infotainmentsysteme. „Es kann aber auch sein, dass ein Einzelereignis wie eine Massenkarambolage an einem Stauende in der Statistik des Bundesamtes zu einer Zufallsschwankung geführt hat.“
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Jeden Tag neun Opfer, allein in DE. Kann man sich gar nicht vorstellen. Auf jeden Fall jedes Jahr eine gute Nachricht, ich hoffe die Tendenz wird weiter sinken. (Wovon ich ausgehe, zumindest noch ein paar Jahre, auf Null Verkehrstote wird man nie kommen...)
Hoffentlich kommen die Verbotspolitiker in Berlin nicht auf die Idee die steigende Anzahl der Autobahnunfälle für ihre Hetzkampagne gegen die offenen Autobahnabschnitte zu nutzen. Freie Fahrt für freie Bürger!
Mit freundlichen Grüßen,
Olli.
Dein Wort in Dobrindts Ohr
Solange mindestens drei Viertel der Autos in D von Leuten bewegt werden, die dazu vollständig ungeeignet sind, wird das wohl so sein. Bei vielen ist es reine Glückssache, oder die Aufmerksamkeit anderer, die dafür sorgt, dass sie lebend zu Hause oder sonstwo ankommen. Leider kann man diese Leute nicht schon vor dem Besteigen eines Autos auf der Fahrerseite einfach niederstrecken, um Schlimmeres zu verhindern. Aber seit die Fz. vollgestopft sind mit Helferlein, die dafür sorgen, dass man in der Spur bleibt, einparken und Vollbremsungen machen kann und für einen Licht und Scheibenwischer einschalten, falls nötig, kann man ja ruhig im Zustand totaler geistiger Umnachtung in ein Auto steigen. Die Technik wird's schon richten...
Ich hätte nichts gegen ein generelles Tempolimit von ca.150 km/h. Sachlich betrachtet ist alles drüber kaum zeitsparend, dafür viel risikoreicher (auch für Unschuldige) und ökonomisch und ökologisch sinnlos. Wer sich über die Vmax seines Autos definiert, der tut mir leid.
Tja, bei all dem neumodischen Krimskram im Auto, bspw. Bildschirme mit zig Untermenüs statt richtiger Knöpfe, werden Unfälle mglw. auch wieder steigen.
Handy in der Hand verboten, Autobildschirme erlaubt, sehr logisch ...
Einen Denkfehler hat der Artikel im Abschnitt:
"Der Auto Club Europa (ACE) erklärt die sinkende Zahl der Todesopfer bei weiterhin hohen Unfallzahlen mit Fortschritten der Unfallmedizin, und mit immer sicherer werdenden Fahrzeugen. Ein Beispiel: 62 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Autos waren 2012 mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) ausgerüstet. 2006 waren es 30 Prozent."
Das Beispiel ist schlecht gewählt, da ESP keine Sicherheitseinrichtung ist, die Unfallfolgen wie Verletzungen und Todesfälle verhindert, sondern Unfälle verhindern soll, was ja offensichtlich nicht der Fall ist.
Und zu den Unfallzahlen auf der Autobahn sollte vielleicht erhoben werden, auf welchen Autobahnabschnitten diese passiert sind. Dürfte eigentlich nicht sehr lange dauern auszuwerten ob Unfälle auf bereits limitierten Abschnitten, unlimitierten oder dynamisch geregelten Abschnitten passiert sind und ob bei dynamisch geregelten Abschnitten gerade ein Tempolimit galt oder nicht. Genauso einfach sollte sich eine Streuung durch wetterbedingte Massenkarambolagen erörtern lassen.
Eigentlich ärgert es mich fast, dass solche Berichte veröffentlicht werden, ohne dass jeder die Zahlen nachvollziehen und selbst bewerten kann...
Warum sollte bei freier Strecke keine Zeitersparnis zu erreichen sein, wenn man schneller als 150 km/h fährt? Bei viel Verkehr braucht man ohnehin kein Tempolimit, da pendelt sich die Geschwindigkeit meist im Bereich um 100 bis 120 km/h ein. Selbst wenn ich die vmax meiner Fahrzeuge nicht ständig ausreize, so fahre ich doch gerne mit Tempomat im Bereich zwischen 180 und 200 km/h. Ob das nun besonders ökonomisch ist sei dahingestellt, aber es sollte ja weiterhin jedem selbst überlassen bleiben. Und fürs ökologische hab ich ja meinen Heizölbrenner für Langstrecken.
Aber schauen wir doch mal genauer hin - wie viele Kilometer legen wir denn alle zusammen so in einem Jahr zurück? In Deutschland sind laut KBA derzeit 54 Millionen KFZ zugelassen. Wenn jedes dieser Fahrzeuge im Schnitt 5.000 km zurücklegt (was SEEEHR konservativ gerechnet ist), dann wären das rund 270.000.000.000 km pro Jahr. Bei 3.340 tödlichen Unfällen im Jahr heißt das, dass man - statistisch gesehen - mehr als 80 Millionen Kilometer fahren muss, um an einem tödlichen Unfall beteiligt zu sein.
Wie gesagt: die Zahl ist mega klein!
)
(Natürlich sind das immer noch neun Leute zu viel am Tag, aber hey: wir sind doch auf einem guten Weg! Und das ganz ohne die Einführung von sinnlosen Tempolimits und anderen Gängelungen
Was für ein Blödsinn!
Nein, lieber Ralle, das ist leider kein Blödsinn, sehr sehr ich es mir auch wünschen würde, aber die Fahrerei in Deutschland ist leider mitunter nervtötend. Darüber kann ich mir seit gut 22 Jahren und etwa 800.000km auf 2 und 4 Rädern ein ziemlich klares Bild machen. Wenn ich mir dann vorstelle, dass die Deutschen tatsächlich als die besten Autofahrer der Welt gelten, mag ich mir kaum vorstellen, wie es dort ist, wo es wirklich schlecht läuft. Vielleicht so, wie man bei YouTube in Filmen über "russian traffic" sieht...
Vorweg - weil das scheinbar irgendwie wichtig zu sein scheint: Ich habe meinen Führerschein seit 14 Jahren und seitdem knappe 5-600.000 km auf 2, 4, 6 und 8 Rädern zurückgelegt. (Einen ganz ganz ganz kleinen Bruchteil davon auch auf 3, aber das ist eine andere Geschichte).
In diesen 14 Jahren habe ich allerlei haarige Situationen erlebt, darunter eine Handvoll Unfälle (1 oder 2 selbstverschuldet, die meisten als Opfer - Gott sei Dank aber alle mit weitestgehend glimpflichem Ausgang) und etliche Beinahe-Crashes, die nur verhindert wurden, weil einer oder mehrere der Beteiligten mitgedacht und / oder gescheit reagiert haben.
Und ja, auch ich rege mich über Mittelspurschleicher und Dicht-Auffahrer auf und sehe gefühlt jeden Tag ein halbes Dutzend davon...
ABER:
Diese Situationen sind die Ausnahme, NICHT die Regel. Ich würde mal behaupten, dass man solche Aufreger einfach nur überproportional wahrnimmt und dabei die große Menge der normalen Begegnungen völlig ausblendet.
Nur mal so: auf meinem Arbeitsweg sind mir heute zwei "Idioten" aufgefallen. Aber wie viele Autos habe ich heute gesehen? Vielleicht 200? 500? Ingesamt aber auf jeden Fall weniger als ein Prozent Trottelquote.
UUUUND:
Das wird dich jetzt total schockieren, weil du ja scheinbar immer 100% korrekt und aufmerksam fährst, aber: sogar du und ich, also die guten Autofahrer mit hunderttausenden von Kilometern aufm Buckel, sogar wir beide machen hin und wieder mal einen Fehler. Also gut: ich jedenfalls. (Du natürlich nicht, weshalb der wütende Purzelbaum deines Egos jetzt auch völlig gerechtfertigt ist)
Und wenn ich so einen Fehler mache, dann bin ich froh, wenn jemand anders aufpasst und eine Kollision vermeidet. Derjenige darf sich dann gerne auch mal (zurecht) über mich aufregen... so wie sich der nächste über IHN aufregt, wenn er mal 'nen Fehler macht.
Soll nicht passieren, klar. Aber wenn möglichst viele am Individualverkehr teilnehmen sollen (was eine RIIIIEEESIGE Errungenschaft ist, die man gar nicht genug preisen kann!), dann gibt es nun mal gewisse (kleine) Risiken.
Alleine die Tatsache, dass trotz steigender Fahrleistungen immer weniger Unfälle passieren - beziehungsweise die Unfallfolgen immer weniger schlimm werden, zeigt aber, dass es im großen und ganzen gar nicht so wild ist wie man's subjektiv wahrnimmt.
...das und die Tatsache, dass 99% der Leute, die ich kenne in deutlich weniger als 1 Unfall / Jahr verwickelt sind - bei 75% "vollständig ungeeigneten Verkehrsteilnehmern" ja auch irgendwie eine Meisterleistung. Aber vielleicht kenne ich nur so Leute wie dich und mich, die niemals einen Fehler machen
Wenn die Fahrerei für dich nervtötend ist und du dreiviertel der Verkehrsteilnehmer als unfähig ansiehst, würde ich mir mal ernsthafte Gedanken machen, ob wirklich die anderen das Problem sind.
Liebe Grüße - so von Spitzenfahrer zu Spitzenfahrer
Ralle
Ich sag jetzt einfach mal Danke. Manchmal denke ich wirklich es gibt außer mir nur noch diese Art von Menschen, die keinerlei Rücksicht auf andere nehmen und denen der Strassenverkehr völlig egal ist.
Danke übrigend für den ernsthaften Diskurs ohne Beleidigungen, dafür aber mit ironischem Unterton. Das ist bei Ansichten, wie ich sie teilweise vertrete nicht selbstverständlich, zumal nicht unbedingt bei MT...
Warum passieren die meisten tödlichen Unfälle auf der Landstraße?
Ich denke mal, die Gründe liegen in Kurven, Gegenverkehr und Einmündungen, alles Dinge, die auf der Autobahn üblicherweise nicht in der Form vorkommen, aber fast Geschwindigkeiten wie auf der BAB gefahren werden. Wenn man da mal nicht 100% bei der Sache ist, kann's schon knallen...