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Fiat investiert neun Milliarden in Italien - So will Fiat die Wende schaffen

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Bei Chrysler laufen die Geschäfte wieder. Deshalb will sich Fiat in den kommenden Jahren wieder auf Europa konzentrieren. Geplant sind Milliardeninvestitionen in Italien.

Der Plan: Mehr Premium aus Italien. Die Fiat-Bosse John Elkann und Sergio Marchionne beim Produktionsstart in der neuen Maserati-Fabrik Grugliasco, Januar 2013 Der Plan: Mehr Premium aus Italien. Die Fiat-Bosse John Elkann und Sergio Marchionne beim Produktionsstart in der neuen Maserati-Fabrik Grugliasco, Januar 2013 Quelle: dpa/Picture Alliance

Turin – Der Fiat-Konzern will neun Milliarden Euro in neue Modelle investieren und so auf dem europäischen Markt die Kehrwende schaffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insiderkreise. Der Fokus soll dabei auf hochwertigen, neuen Maserati- und Alfa Romeo-Baureihen liegen. Die Kernmarke Fiat soll sich noch stärker auf die erfolgreichen Kleinwagen Fiat 500 und Fiat Panda konzentrieren.

Offiziell will Fiat sich erst im April 2014 zur neuen Strategie äußern. Erste Priorität der Italiener ist die Übernahme verbleibender Anteile an Chrysler. Solange nicht klar ist, wann diese erfolgt und was sie kostet, kann Fiat in der Heimat keine großen Investitionen tätigen.

In den vergangenen Jahren hat sich Fiat auf Chrysler konzentriert: Die Italiener erwarben nach und nach die Mehrheit am US-Unternehmen, investierten in Produkte und Verfahren. Dieser Plan ging auf. Stand Chrysler noch vor wenigen Jahren am Abgrund, ist die US-Tochter heute die Überlebensversicherung des Fiat-Konzerns.

Wiederbelebung in Italien

Wie notwendig nun Investitionen in Europa sind, zeigt ein Blick nach Turin. In Fiats Hauptwerk Mirafiori arbeiten 5.500 Menschen, und das nur an wenigen Tagen im Monat. Vor 30 Jahren produzierten hier noch 50.000 Menschen 600.000 Autos jährlich. In diesem Jahr werden weniger als 20.000 Fahrzeuge das Werk verlassen.

Fiat-Chef Sergio Marchionne hat mehrfach betont, dass der Konzern nicht plant, Standorte zu schließen. Stattdessen will Marchionne von den Deutschen lernen und den Schwerpunkt des Konzerns in Richtung Premium verlagern. Mit Jeep als zentraler SUV-Marke des Konzerns, mit Alfa Romeo und Maserati als Premium-Marken. Die Richtung scheint zu stimmen: Allein das Mittelklasse-Modell Ghibli vervierfachte die Nachfrage nach Maserati-Automobilen.

2014 folgen weitere Ableger der 500-Modellreihe, SUV der Marke Jeep und ein Alfa 4C-Cabrio. Ab 2015 soll Mirafiori das Maserati-SUV Levante produzieren, 2016 folgt die Limousine Alfa Giulia.

Punto-Nachfolger aus Polen

Das Modell hat Zukunft: Der Fiat 500 aus dem polnischen Werk Tychy Das Modell hat Zukunft: Der Fiat 500 aus dem polnischen Werk Tychy Quelle: Fiat Während die gut 30.000 Fiat-Angestellten in Italien sich künftig auf Maserati- und Alfa-Modelle konzentrieren sollen, bleibt die Produktion des Fiat 500 in Polen. Das gilt auch für ein neues, fünftüriges Modell, das den veralteten Fiat Punto ablösen soll.

In Polen liegen die Arbeitskosten bei etwa einem Viertel, verglichen mit Italien. Dennoch hatte sich Fiat beim neuen Panda-Modell für die Fertigung in Italien entschieden.

Dass Fiat eine neue Strategie braucht, ist offenkundig. Die Absätze der Italiener sanken nach Daten des Branchenverbands ACEA seit 2009 um 47 Prozent, der Marktanteil in Europa schrumpfte im gleichen Zeitraum von 9,3 Prozent auf 6,2 Prozent. Damit gingen Verluste in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro einher.

 

Quelle: dpa; Bloomberg

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