Nach der Entdeckung erhöhter Schadstoffwerte bei großen Audi-Dieselmodellen ordnet das Kraftfahrt-Bundesamt einen Rückruf an. Audi wird wohl neue Software aufspielen.
Berlin - Nach der Entdeckung auffälliger Abgaswerte bei Audi-Modellen mit großen Dieselmotoren läuft das Verfahren für die Umrüstung von 24.000 Diesel-Pkw an. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ordnete einen Pflichtrückruf an, wie das Bundesverkehrsministerium am Donnerstag mitteilte. Die dafür nötigen Unterlagen und Daten seien vom VW-Konzern eingegangen. Bis Freitag, 16. Juni 2017 muss Audi einen konkreten Umsetzungsplan vorlegen, der vom KBA geprüft wird. Eine Freigabe der Umrüstung werde es dann geben, wenn sich das Amt von der Wirksamkeit überzeugt habe, hieß es. Diese Audi sind betroffenHintergrund des weiteren Rückrufs bei Audi ist eine Anfang Juni vom Ministerium publik gemachte Kombination von Motor und Getriebe. Zwei Modelle können demnach am Lenkwinkel erkennen, dass sie auf einem Prüfstand stehen und die Abgasreinigung dann voll aktivieren - während die Wagen im normalen Straßenbetrieb mehr Schadstoffe ausstoßen. Das KBA stuft dies als unzulässig ein. Es geht um 24.000 Oberklassemodelle der Typen Audi A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren, die von 2009 bis 2013 hergestellt wurden. Audi hatte angekündigt, der Rückruf beginne voraussichtlich im Juli. Davon seien 14.000 Autos in Deutschland zugelassen, der Rest in anderen europäischen Ländern. Das KBA führt den Rückruf bisher nicht in seiner Datenbank. Dies ist erst nach Freigabe der von Audi vorzuschlagenden Umrüstmaßnahme möglich. Nach Angaben von Audi handelt es sich um eine Fehlfunktion in der Getriebesoftware. Der Hersteller wird daher dem KBA ein Update der Getriebe-Software vorschlagen.
Quelle: dpa |