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Daimler ruft mehr als drei Millionen Diesel zurück - Software-Update für alle Euro-5- und Euro-6-Diesel

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Zehntausende Autos ruft Daimler bereits in die Werkstatt, um mit Software-Updates den Schadstoffausstoß zu verringern. Nun weitet der Hersteller die Maßnahme massiv aus.

Die neue Diesel-Generation will Mercedes möglichst schnell einführen Die neue Diesel-Generation will Mercedes möglichst schnell einführen Quelle: Daimler

Stuttgart - Um deren Schadstoffausstoß zu verringern, lässt der Autobauer Daimler europaweit mehr als drei Millionen Diesel-Fahrzeuge von Mercedes-Benz nachbessern. Die Aktion ist Teil eines

"Zukunftsplans für Diesel-Antriebe", die der Vorstand am Dienstag beschlossen hat. Es handle sich dabei um nahezu alle Fahrzeuge der Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 in Europa.

Nicht betroffen sind die neuen Diesel-Motoren mit den Codes „OM654“ und „OM656“, die beispielsweise in der neuen E-Klasse unter der Haube stecken. Außerdem rüstet Mercedes Exoten wie den Diesel-SLC nicht um, da sich kaum ein Kunde für diese Motor-Modell-Kombination entscheidet.

Die Aktion soll rund 220 Millionen Euro kosten und in den kommenden Wochen beginnen. Für die Besitzer der Autos sollen die Änderungen an der Software kostenlos sein und etwa eine Stunde dauern. Es handle sich um eine freiwillige Service-Aktion. Wegen der vielen betroffenen Fahrzeuge werde die Aktion eine Weile dauern.

Außerdem plant Daimler eine schnelle Markteinführung seiner neuen Diesel-Motorenfamilie. Mit dem Zukunftsplan solle das Vertrauen in die Antriebstechnologie gestärkt werden. "Wir sind überzeugt davon, dass der Diesel nicht zuletzt wegen seiner niedrigen CO2-Emissionen auch künftig ein fester Bestandteil im Antriebsmix sein wird", betonte Vorstandschef Dieter Zetsche.

Daimler: "An geltendes Recht gehalten"

Süddeutsche Zeitung, WDR und NDR hatten vergangene Woche berichtet, dass mehr als eine Million Daimler-Fahrzeuge mit einer Software programmiert sein könnten, die Abgaswerte manipuliert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit März wegen möglichen Abgasbetrugs.

Daimler hat immer betont, sich an geltendes Recht gehalten zu haben. Der Streitpunkt ist - wie bei anderen Herstellern - ein sogenanntes Thermofenster, das die Abgasnachbereitung in bestimmten Temperaturbereichen herunterregelt.

Wie auch andere Hersteller hatte sich Daimler mit dem KBA darauf geeinigt, bestimmte Fahrzeuge freiwillig zurückzurufen, um die Technik anzupassen und den Ausstoß schädlicher Stickoxide zu

reduzieren. Die Zahl von rund 270.000 Fahrzeugen aus der Kompakt- und der V-Klasse, die bereits nachgebessert werden, wird nun auf gut drei Millionen aufgestockt. Die bayerischen Autobauer BMW und Audi hatten bereits angekündigt, zur Abwendung drohender Diesel-Fahrverbote die Hälfte ihrer in Deutschland zugelassenen Euro-5-Diesel technisch nachzurüsten.

Quelle: dpa

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