Das CSU-geführte Verkehrsministerium stemmt sich weiter gegen Hardware-Lösungen für ältere Diesel-Fahrzeuge. Software-Updates seien insgesamt effektiver.
Berlin - Die CDU zeigt sich im Kampf für saubere Stadtluft offen für Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel - doch das in CSU-Hand befindliche Bundesverkehrsministerium bleibt bei seinen Gegenargumenten. Die Vorarbeiten für technische Nachrüstungen der Abgasreinigung direkt am Motor bräuchten mindestens zwei Jahre, es könne also nicht vor 2020 damit begonnen werden, heißt es in Berechnungen des Ministeriums von Andreas Scheuer (CSU), die der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vorlagen. Zudem würden über die bereits laufenden Software-Updates an 6,3 Millionen Dieselautos mehr gesundheitsschädliche Stickoxide (NOx) eingespart als mit möglichen Nachrüstungen der Hardware. Dagegen komme für Hardware-Nachrüstungen am Motor aufgrund des Bauraums nur rund ein Drittel der Pkw-Flotte der Euro-5-Diesel in Betracht, heißt es im Verkehrsministerium. Das seien etwa zwei Millionen umrüstbare Fahrzeuge. Wenn man von einer NOx-Einsparung von 65 Prozent ausgehe, ergebe sich insgesamt eine Einsparung von nur 975 Kilogramm pro Kilometer Fahrleistung aller Fahrzeuge bei denen eine Nachrüstung möglich ist. "Das gilt auch nur, wenn alle bei einer kostenträchtigen Hardware-Nachrüstung mitmachen", heißt es weiter. Damit habe die Hardware-Nachrüstung eine um 32 Prozent geringere Wirksamkeit als eine Software-Umrüstung. Würde man die zwei Millionen Fahrzeuge, bei denen eine Hardware-Lösung laut Verkehrsministerium in Betracht käme, nachrüsten und die 4,3 Millionen übrigen Diesel software-seitig updaten, käme man übrigens auf eine Einsparung von insgesamt 1.942 Kilogramm pro Kilometer Fahrleistung.
Quelle: dpa |
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