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Lexus: Vom LS 400 bis zum RC F - Sparsamkeit oder Verschwendung, Hauptsache Nische

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Lexus steht für Luxus und für Hybrid. Wie passt der neue RC F mit V8-Sauger ins Modellprogramm? Ganz einfach: Er ist heute so exotisch wie es der Prius vor zehn Jahren war.

Lexus RC F und MOTOR-TALK-Redakteurin Sabine Lexus RC F und MOTOR-TALK-Redakteurin Sabine Quelle: Lexus

Ascari/Spanien – Wo es keinen Platz mehr gibt, muss man sich ein Plätzchen schaffen. Zum Beispiel mit einem 5,0-Liter-V8-Sauger. Der 230 Kilogramm schwere Ottomotor des Lexus RC F ist mehr als nur eine Überarbeitung des IS-F-Motors. Er ist ein Statement; ein Versuch, Territorium zu besetzen, das die deutsche Konkurrenz auf dem Weg zu sparsameren Autos Stück für Stück aufgibt.

973 Prototypen für einen V8

In den USA war die Oberklasselimousine von Anfang an ein Erfolg In den USA war die Oberklasselimousine von Anfang an ein Erfolg Quelle: Lexus Eco, Normal, Sport, Sport Plus - wer sich durch die Fahrmodi des RC F schaltet, fragt sich, was ein Eco-Modus ohne Start-Stopp-Funktion in einem Sportcoupé mit V8-Motor verloren hat. Und überhaupt: Was hat dieses leistungsstarke Sportcoupé im Modellprogramm des Luxus- und Hybrid-Spezialisten Lexus zu suchen?

Immerhin begann Lexus' Geschichte ebenfalls mit einem V8-Motor. Der steckte allerdings in der fast fünf Meter langen Luxuslimousine LS 400. Das von 60 Designern, 1.400 Ingenieuren und 2.300 Technikern entwickelte Oberklassemodell war eine Kampfansage an Mercedes S-Klasse und BMW 7er. Dabei überließen die akribischen Japaner nichts dem Zufall: Von dem 4,0-Liter-V8-Motor aus Aluminium wurden 973 Prototypen gebaut.

In Europa hat es Lexus schwer

Der Plan ging auf. Schon 1991 verkaufte Lexus in den USA 71.000 Autos. Nach drei Jahren gehörte die Toyota-Tochter zu den erfolgreichsten Edel-Marken des US-Marktes. In Deutschland hatten und haben es die Japaner viel schwerer. Hier zählen gerade im Oberklasse-Segment Tradition und Markenname. Mit beidem kann Lexus nicht dienen.

In den ersten 20 Jahren nach dem Marktstart 1990 fand Lexus 43.000 deutsche Kunden. Im Jahr 2013 waren es 1.653. Im Heimatland Japan gibt es die Marke Lexus übrigens erst seit dem Jahr 2005. Bis dahin waren die Modelle unter dem Namen Toyota im Angebot.

Vom SC bis zum LFA

Von 1989 bis heute ist die Modellpalette im Eiltempo gewachsen. 1991 kam das Coupé SC auf den Markt. 1993 folgte die von Stardesigner Giugiaro gezeichnete Limousine GS und 1996 das SUV LX. Zwei Jahre später brachte Lexus das große SUV RX, ein Jahr darauf die Mittelklasselimousine IS. 2002 startete der GX.

Im Jahr 2009 zeigte Lexus mit dem LFA, dass die Marke mehr als nur Qualität und guten Service anbieten will. Der Supersportwagen mit Zehnzylindermotor wurde weltweit nur 500 Mal gebaut. Davon kamen 26 oder 27 Autos nach Europa, sagt Lexus-Deutschland-Chef Ferry Franz. 15 davon fahren über deutsche Straßen.

Weitere F-Modelle in Planung

Im Jahr 2012 zeigte Lexus einen offenen LFA. Doch der wird wohl nie in Serie gehen. "Im Moment ist der LFA bei uns kein Thema", sagte ein Lexus-Sprecher zu MOTOR-TALK. Dafür werde die Marke ihr Programm an besonders sportlichen Seriemodellen weiter ausbauen. Bislang trug außer dem LFA nur der IS das sportliche Fuji-F im Namen. 2015 könnte eine Version des GS folgen. Bestätigt ist das aber noch nicht.

Die Kernkompetenz von Lexus bleibt aber der Hybridantrieb. Jedes in Deutschland erhältliche Modell gibt es mit einem "h" hinter der dreistelligen Modellzahl. Doch wie passt das zusammen? Sport und Hybrid? Das Konzept der Marke wirkt so breit wie ein japanisches Lächeln – und genauso undurchschaubar.

Alle Händler sind jetzt profitabel

Von dem LFA hat Lexus insgesamt nur 500 Stück verkauft. Nach Deutschland gingen etwas 15 Stück Von dem LFA hat Lexus insgesamt nur 500 Stück verkauft. Nach Deutschland gingen etwas 15 Stück Quelle: Lexus Lexus-Deutschland-Chef Ferry Franz fasst die Gemeinsamkeit von Hybridlimousinen und Sportcoupés mit einem Wort zusammen: „Nische“. Wer rund 100 Jahre nach der Erfindung des Autos mitmischen will, der muss schauen, wo es noch ein unbesetztes Fleckchen gibt.

Von dem RC F will Lexus in Deutschland pro Jahr 100 Exemplare verkaufen. Das klingt nach einen sehr kleinen Fleck und nach sportlicher Imagepflege. Von Januar bis November hat Lexus in Deutschland rund 1.156 Einheiten verkauft. Die Zahl der Händler ist von circa 30 auf 21 geschrumpft. Kein gutes Zeichen. Ganz im Gegensatz dazu: Die übrig gebliebenen Händler arbeiten profitabel, sagt Ferry Franz.

Den Fahrbericht zum Lexus RC F lest Ihr hier.

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