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Spritmarkt: E5 wieder da, Diesel bald teurer?

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Nach Aral hat nun mit Shell ein zweiter großer Kraftstoffanbieter angekündigt, künftig wieder vermehrt Super E5 mit 95 Oktan anbieten zu wollen. Für neue Unruhe sorgt unterdessen die EU-Kommission, die Kraftstoff künftig vor Allem nach Energiegehalt besteuern will. Das würde Diesel drastisch verteuern.

Mit der Rolle rückwärts reagieren die Mineralölkonzerne auf die Unlust der Konsumenten auf den neuen E10-Kraftstoff. Trotz umfangreicher Marketingmaßnahmen und nochmals verstärkter Aufklärung sei der Absatz von E10 in den Regionen, in denen Shell den neuen Kraftstoff bereits angeboten hatte, nicht entscheidend besser geworden, begründete der Mineralölkonzern seine Entscheidung. In West- und Norddeutschland, wo Shell bislang überwiegend noch kein E10 anbietet, soll das Kraftstoffangebot deshalb vorerst nicht verändert werden.

Dieselzapfsäule. Foto: AVD Dieselzapfsäule. Foto: AVD Zuvor hatte bereits Aral angekündigt, künftig Super E5 wieder als Standardsorte anbieten zu wollen. Allerdings ist Super E5 derzeit vielerorts genauso teuer wie Super Plus. Die Branche begründet das mit den erneuten Umstellungskosten.

Diesel bald 28 Cent teurer?

Die Pläne der EU, die sogenannte Energiesteuerrichtlinie zu überarbeiten und dabei künftig Kraftstoffe nach Energiegehalt und CO2-Ausstoß zu besteuern, betreffen dagegen die Lenker von Dieselfahrzeugen. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) befürchtet, dass der Liter Diesel mit Umsetzen der Richtlinie um 28 Cent teurer werden könnte, wenn nicht gleichzeitig der Steuersatz für Benzin gesenkt wird. Denn bei einer Besteuerung nach Energiegehalt müsste der Mindeststeuersatz auf Diesel um 17 Prozent über dem von Benzin liegen.

Damit würde nach Ansicht des Automobilclubs ausgerechnet den immer umweltfreundlicheren Dieseln am Markt die Grundlage entzogen, denn Diesel sind aufgrund des niedrigeren Verbrauchs und der niedrigeren Kraftstoffkosten vor allem für Vielfahrer attraktiv. Da Diesel oft bis zu 30 Prozent weniger als Benziner verbrauchen und dementsprechend auch weniger CO2 ausstoßen, sei die Maßnahme kontraproduktiv.

Diese Erkenntnis hatte auch bereits Bundesverkehrsminister Ramsauer: Die Bundesregierung habe den Vorschlag bereits abgelehnt, sagte er. Da in Steuerfragen einstimmig entschieden werden muss, sieht der Minister keine Chancen für den Preisschub. Auch im EU-Ausland sprachen sich Politiker gegen die Pläne aus. Kraftstoffpreise hätten auch eine soziale Dimension, die man nicht aus den Augen verlieren dürfe, sagte etwa der luxemburgische Finanzminister Luc Frieden.

(bmt)

 

Quelle: MOTOR-TALK

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