• Online: 3.342

Studie: Abhängigkeit deutscher Autobauer von China nimmt zu - Steigender Absatz, steigende Abhängigkeit

verfasst am

Die deutsche Autoindustrie wird zusehends abhängiger von China. Mittlerweile beträgt ihr Marktanteil 23 Prozent. Doch auch die Herausforderungen steigen.

Die Nachfrage nach deutschen Autos in China ist nach wie vor sehr hoch Die Nachfrage nach deutschen Autos in China ist nach wie vor sehr hoch Quelle: picture alliance / dpa

Stuttgart - Während chinesische Wettbewerbshüter derzeit die deutschen Autobauer in die Mangel nehmen, wächst deren Abhängigkeit von China stetig weiter. Ihr dortiger Marktanteil erreichte in der ersten Jahreshälfte knapp 23 Prozent. Das ist ein neuer Rekordwert, wie aus einer am Montag veröffentlichten Erhebung des Beratungsunternehmens Ernst & Young (E&Y) hervorgeht.

Von April bis Juni wuchs der Absatz der deutschen Autobauer in China im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf rund 2,2 Millionen Fahrzeuge. In der Gesamtschau aller Märkte legten deutsche Autohersteller im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 3,5 Millionen Fahrzeuge zu. Weniger gut lief es auf dem wichtigen Markt USA. Der Absatz legte dort nur um zwei Prozent zu.

Die Herausforderungen in China steigen

"Die deutschen Autokonzerne stehen vor allem dank ihrer Stärke in China gut da", sagte E&Y-Autoexperte Peter Fuß. "Allerdings mehren sich die Zeichen, dass die Herausforderungen auf dem chinesischen Markt zunehmen werden."

Chinas Behörden untersuchen seit Wochen die Preispolitik von Autoherstellern. Zuletzt waren wegen Verstößen gegen das Anti-Monopolgesetz unter anderem Strafen gegen BMW-Händler verhängt worden. Auch Audi und Daimler drohen Strafen. Zudem dürfte sich nach Einschätzung von Fuß das Nachfragewachstum in China in den kommenden Jahren abschwächen.

Zulieferer müssen sich chinesischen Partner suchen

Unterdessen wächst in dem Riesenreich auch der Druck auf die Zulieferer. "Der chinesische Staat hat einigen Zulieferern vorgeschrieben, dass sie ihre chinesischen Töchter nicht mehr alleine betreiben dürfen, sondern künftig nur als Gemeinschaftsunternehmen", sagte der Chef des baden-württembergischen Autozulieferers ElringKlinger, Stefan Wolf, der "Stuttgarter Zeitung"

(Montag).

"Ich weiß von drei größeren Zulieferfirmen, die sich nun einen chinesischen Partner suchen müssen." ElringKlinger selbst sei nicht betroffen. Auch der Autozulieferer Bosch erklärte, diesbezüglich bisher nicht angesprochen worden zu sein. Bosch ist in China nach eigenen Angaben sowohl mit Joint-Venture-Partnern aufgestellt als auch mit Töchtern, die das Unternehmen allein betreibt.

 

Quelle: dpa

Avatar von dpanews
20
Hat Dir der Artikel gefallen? 1 von 1 fand den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
20 Kommentare: