Das siebte Formel-1-Rennen dieser Saison war ein echter Thriller. Hamilton fällt aus, Rosberg rettet gerade noch den zweiten Platz, Vettel wird Dritter und Ricciardo siegt.
Montréal - Mit dem Grinsen wollte Daniel Ricciardo nach seinem ersten Formel-1-Sieg gar nicht mehr aufhören. Erst jubelte der Australier nach dem Last-Minute-Erfolg beim Großen Preis von Kanada in den Armen seines Red-Bull-Teamkollegen Sebastian Vettel, dann setzte der Dauergrinser seine Strahletour im Fahrerlager fort. Fassen konnte der 24-Jährige aus Perth seinen überraschenden Gipfelsturm in Montréal aber zunächst nicht. "Es ist ein bisschen surreal. Ich werde Zeit brauchen, bis ich das verarbeitet habe", sagte Ricciardo, der in der Schlussphase noch an WM-Spitzenreiter Nico Rosberg vorbeizog. "Ich werde diesen Moment genießen. Es ist ein Moment, den ich bewahren sollte." Lob gab es vom Stallgefährten. "Das ist sein Tag", zollte Vettel seinem neuen Teamkollegen Respekt. Er ist phänomenalRicciardo ist erst der vierte Australier, der einen Formel-1-Lauf gewinnen konnte. "Er ist ein ausgezeichnetes Rennen gefahren", lobte Teamchef Christian Horner. "Schon seitdem er bei uns angefangen hat, ist er phänomenal." Ricciardo hatte erst auf den letzten Kilometern des dramatischen Rennens am Sonntag Mercedes-Pilot Rosberg abgefangen, weil dieser mit technischen Problemen zu kämpfen hatte. Vettel sicherte sich mit einem weiteren späten Überholmanöver Platz drei. Der Titelverteidiger hatte noch riesiges Glück, als ihn nach einem Zusammenstoß der Williams von Felipe Massa verfehlte. Zweiter Podiumsplatz für Vettel"Dass auf der Geraden mit unserer Gurke nix geht, ist natürlich frustrierend. Die Power fehlt gerade an einem Tag wie heute, wo der Sieg in Reichweite war", haderte Vettel mit seinem erst zweiten Podium in dieser Saison. Rosberg hingegen baute trotz Benzinsorgen, Leistungsverlust am Motor und Bremsproblemen seine WM-Führung aus, da Teamkollege Lewis Hamilton schon nach 48 von 70 Runden wegen eines Bremsschadens ausschied. Mit nun 140 Punkten liegt Rosberg im Klassement 22 Zähler vor dem Briten. Dabei hatte lange alles auf einen Langweiler hingedeutet. Bis zur Hälfte des Grand Prix hatte das Mercedes-Duo nach zuletzt fünf Doppel-Erfolgen in Serie klar dominiert. Dann aber tauchten die Probleme an ihren Wagen auf. "Das war ein harter Kampf vom Anfang bis zum Schluss", resümierte Rosberg. |