Es läuft gut für Andreas Scheuer. Kurz vor der Beförderung zum Verkehrsminister erfüllte sich ein langjähriger Wunsch: Er kaufte den BMW 325ix E30 von Franz Josef Strauß.
Quelle: BMW/dpa/picture-alliance Berlin – Zeig mir dein Auto und ich sage dir, wer du bist. Wer etwas über den neuen Verkehrsminister Andreas Scheuer wissen will, muss in seine Garage gucken. Dort steht seit einigen Monaten ein BMW 325ix von 1987. Baureihe E30. Sechszylinder, Allrad, Farbe Blau-Grau-Metallic. Ein Auto für Autofreunde. Und ein Auto für CSU-Männer durch und durch - für Verehrer des Partei-Übervaters Franz Josef Strauß. Quelle: dpa/picture-alliance CSU-Politiker Scheuer sagt das so nicht. Er stellt den Car-Guy in den Vordergrund: „Mein Hobby sind alte Autos“, zitiert ihn die Funke-Mediengruppe. Da ist der 3er der Baureihe E30 keine schlechte Wahl. Vor allem als 170 PS starker 2,5-l-Sechszylinder. Gut erhaltene Exemplare werden auf mobile.de für bis zu 10.000 Euro gehandelt. Wobei Allradmodelle die Dynamiker unter den Fahrern eher weniger ansprechen dürften. Doch Allradler sind selten. Doch Scheuers 3er ist ohnehin kein ix-beliebiger BMW. Er gehörte einst dem CSU-Übervater Franz Josef Strauß (FJS). Nur kurz allerdings, denn 1988 verstarb der langjährige CSU-Vorsitzende. Das Auto war auf den „Bayernkurier“ zugelassen und parkte nach Strauß‘ Tod in der Tiefgarage des CSU-Hauptquartiers. 13.000 Kilometer zeigte der Tacho. Wilfried Scharnagl, der den „Bayernkurier“ zwischen 1977 und 2001 leitete, kümmerte sich liebevoll um das Auto, wie er im Jahr 2013 in der „Passauer Neuen Presse“ verriet. „Alle zwei Jahre ließ ich das Auto bewegen und brav zum Tüv fahren“, schrieb er in einem Gastbeitrag. BMW 325ix von Strauß zu Scharnagl zu ScheuerQuelle: BMW Das Verhältnis zwischen Scharnagl und Strauß galt als außerordentlich eng. Kurz nach Strauß’ Tod, schenkten dessen Kinder Scharnagl eine Omega-Speedmaster-Uhr, die der Partei-Chef jahrelang getragen hatte. Der BMW 325ix indes blockierte in der Nymphenburger Straße jahrelang einen Parkplatz. Im Jahr 1999 übernahm Scharnagl den Wagen endlich, nachdem er ihn eigentlich hatte verkaufen wollen. „Dabei erst kam mir der Gedanke, dass dieses Auto nirgendwo sonst besser aufgehoben sein könnte als im Hause Scharnagl.“ Seither fuhr ihn vor allem seine Frau – inklusive der unberührten Autofahrerhandschuhe von FJS. Mit Heldenverehrung tat man sich in der CSU schon immer leichter als in den meisten anderen Parteien. Und der größte Held ist dort nach wie vor der Franz Josef Strauß. Offenbar auch für Scheuer. An Interessenten für den 325ix habe es laut Scharnagl „wegen seines Typs und seines Vorbesitzers“ nie gefehlt. Angeführt wurde die Liste der Nachfrager schon 2013 „seit geraumer Zeit“ von Andreas Scheuer, damals noch Verkehrsstaatssekretär und Bundestagsmitglied für Passau. Kurz vor der Beförderung ins Amt des Verkehrsministers war es offenbar Zeit für die Übernahme der Strauß-Devotionale. ***** In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten. |