In der aktuellen Modellpalette wird das Kia-Angebot immer europäischer, das Design stammt mittlerweile ja auch aus Rüsselsheim. In Seoul präsentieren die Koreaner nun aber die Studie eines elektrischen Fahrzeugs, das durch und durch ein Asiate ist. Kia bezeichnet den Naimo als Studie zum Thema Elektro-CUV (Crossover Utility Vehicle). Das klingt erst mal seltsam. Im Grunde handelt es sich um einen minimal aufgeblasenen Kleinwagen: Mit 3,89 Meter Länge, 1,84 Meter Breite und 1,59 Meter Höhe werden vertraute Kleinwagendimensionen nur knapp gesprengt. Ziel ist denn auch, ein fünftüriges und viersitziges Stadtauto mit großzügigem Platzangebot und lokaler Emissionsfreiheit auf die Räder zu stellen. Die fehlenden B-Säulen und die hinten angeschlagenen hinteren Fondtüren sollen den Einstieg zusätzlich besonders bequem machen. Flexibilität auch beim Beladen: Die Kofferraumklappe ist dreigeteilt. spartanisch-rundlich Äußerlich trägt der Kia Naimo noch die typischen Züge einer Studie, noch kaum beeinflußt von Beleuchtungsvorschriften und anderem Realwelt-Schnickschnack. Aber einen Kühlergrill braucht ein Elektroauto natürlich auch nicht unbedingt. So wirken an der Front nur ein paar einsame LEDs strukturierend. Kia zufolge ist das Design stark von der asiatischen Celadon-Keramik beeinflusst. Daran soll das asymmetrische Glasdach-Design, und auch die Karosserie in Jadegrün angelehnt sein. Hightech-Details sollen zeigen, was in Zukunft möglich sein könnte. Dazu gehören z.B. Druckluftdüsen statt Scheibenwischern, oder auch Miniaturkameras statt Außenspiegel. Im Innenraum geht es sehr aufgeräumt zu. Wenige, übersichtliche Anzeigeinstrumente und Bedienelemente finden sich hier. Wie die meisten neueren Studien zum Thema Elektromobilität verzichtet auch Kia beim Naimo komplett auf einen Mitteltunnel, ein Getriebe ist ja antriebsbedingt auch nicht vonnöten. Fahrleistungen über dem Niveau der aktuellen Elektroautos Beim Antrieb reiht sich der Naimo, den Angaben zufolge, oberhalb dessen in das ein, was derzeit im Bereich Elektromobilität in der Serie möglich ist: Der permanentmagnetische Synchronmotor leistet 109 PS (80 kW) und schafft ein Drehmoment von 280 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h. Damit kann man auch auf der Autobahn schon mal einen LKW überholen. Die Batterie mit einer Kapazität von 27 Kilowattstunden, platzsparend unter dem Gepäckboden untergebracht, soll zudem Reichweiten von bis zu 200 Kilometer ermöglichen. Hier ist sicher noch etwas Luft nach oben, aber für Stadt- und Pendelfahrten ist das bereits mehr als ausreichend. Die Ladezeit soll je nach Stromquelle zwischen 25 Minuten und 5,5 Stunden betragen. Kompakt, geräumig, für westliche Augen optisch etwas obskur und mit interessanten Details: Kias Studie Naimo macht irgendwie Lust auf mehr, wenn der erste Schreck überwunden ist. (bmt)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 02.04.2011
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