Eine neuartige Stützwand soll Autofahrern bei einem Unfall das Leben retten - Erster Crashtest bei Bernburg in Sachsen-Anhalt. Bernburg - Notarzt Hendrik Pilz ist zufrieden. "Das wären nur ein gebrochener Fuß und ein Schädeltrauma", sagt Pilz, während er auf einen zerbeulten Kleinwagen blickt, dessen Fahrer-Dummy nach vorn geknickt im Gurt hängt. Der Mediziner ist einer von 40 Sachverständigen, die am Donnerstag in Sachsen-Anhalt das Aufprallverhalten eines Autos an einer neuartigen, elastischen Stützwand getestet haben. Ziel der Übung: Der Nachweis eines geringeren Verletzungsrisikos gegenüber dem Aufprall an einer Betonwand. Die Experten sind mit den Tests zufrieden "Das wäre bei einer Betonmauer nicht so glimpflich ausgegangen" ist sich Notarzt Pilz sicher. Ein Fuß des Dummy ist eingequetscht, er hat Schmauchspuren am Kopf. "Beim Zusammenprall mit einer Betonmauer hätte sich der Wagen wohl überschlagen und der Fahrer deutlich schwerere Verletzungen davongetragen", sagt Pilz. In den nächsten Monaten werden Wissenschaftler mehrerer deutscher Universitäten die Testergebnisse auswerten. Die Tests wurden detailliert mit Laser- und Videomessungen aufgezeichnet. Harte Betonwände verursachen schwere Verletzungen Am Straßenrand finden sich hinter der Leitplanke meist harte Betonwände oder breite Erdhügel. Beide Konstruktionen haben ihre Nachteile. Die Betonwand hat keinerlei Dämmung, der Erdhügel verschlingt aufgrund seines Neigungswinkels Platz. Interessant an der Konstruktion ist aber nicht nur die erhöhte Sicherheit, sondern auch der geringere Kostenfaktor. Die Stützwand soll bis um die Hälfte weniger als eine Betonwand kosten.
Quelle: DAPD |
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