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Elektroautos im IAA-Fokus: Smart, VW, BMW, Opel - Summ-summ statt Brumm-brumm?

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Auf der IAA stehen die deutschen Hersteller unter Strom. Smart will ab 2020 keine Verbrenner mehr anbieten. VW investiert 20 Milliarden. Auch Opel zückt den Stecker.

Elektroautos stehen auf der IAA 2017 im Fokus. Allerdings: in den allermeisten Fällen handelt es sich um Studien und Ankündigungen Elektroautos stehen auf der IAA 2017 im Fokus. Allerdings: in den allermeisten Fällen handelt es sich um Studien und Ankündigungen Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf

Frankfurt – Vor dem Tor wird demonstriert. „Mit Öl keine Zukunft“, lässt Greenpeace die zur IAA 2017 angereiste Autoindustrie wissen. Notwendig sei eine Verkehrswende hin zu sauberen, leichteren und gemeinsam genutzten E-Autos, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Andree Böhling.

Nicht überraschend, aber bemerkenswert: Mit diesem Vorschlag liegen die Umweltschützer exakt auf der Linie, die die deutschen Autobosse ihrer Heimatmesse vorgeben. Auf der IAA will die deutsche Autoindustrie vor allem mit Elektroautos und autonomem Fahren punkten. Allein Volkswagen erhöht die Investitionen in E-Autos bis 2030 auf 20 Milliarden Euro.

Bis 2025 seien von den Konzernmarken mehr als 80 neue Autos mit Elektromotor geplant, darunter rund 50 reine E-Modelle und 30 Plug-in-Hybride, sagte VW-Chef Matthias Müller vor Beginn der Messe. Dann will der Konzern pro Jahr Akkus mit einer Gesamtkapazität von 150 Gigawattstunden bauen. Heute entstehen weltweit Batterien mit einem Fünftel dieser Kapazität. Viel Geld wird investiert in Wolfsburg, wo der Abgasskandal seinen Anfang nahm.

Ab 2020 nur noch E-Smarts

Smart soll ab 2020 nur noch Elektroautos verkaufen Smart soll ab 2020 nur noch Elektroautos verkaufen Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf

Auch Süddeutschland steht unter Strom: BMW i zeigt auf der Messe die viertürige „Vision Dynamics“ Studie, mit der die Bayern Herausforderern wie Tesla begegnen wollen. Daimler will die Marke Smart komplett auf elektrische Antriebe umstellen. Bis 2020 soll es in Europa und Nordamerika nur noch Elektro-Smarts geben, der Rest der Welt soll kurz danach folgen, kündigt Vorstandschef Dieter Zetsche an: "Damit wird Smart die erste Automobilmarke, die konsequent vom Verbrenner-Portfolio auf ein reines Elektro-Portfolio umsteigt." Zetsche kündigte außerdem an, bis 2022 das komplette Autoangebot auch mit Elektroantrieben zur Verfügung zu stellen.

Auf der Frankfurter Messe präsentieren mehr als 50 Automarken, und nicht immer passt das Angebot zum Anspruch. „Viele schwere Diesel-Geländewagen und Benziner“ seien zu sehen, kritisierte Greenpeace. Das sind immer noch die Autos, die das Geld verdienen.

Opel mit Plug-in

Bei VW soll es bis 2030 für jedes der weltweit rund 300 Modelle des Konzerns mindestens eine elektrifizierte Variante geben. "Roadmap E" heißt die Strategie und ist laut VW die umfassendste Elektro-Offensive in der Autoindustrie. Müller sagt: "Wenn Volkswagen den ID anbietet, wird er nicht teurer sein als ein Diesel." Doch auch Dieselmotoren hätten Zukunft: Bis 2025 soll der Anteil der Verbrenner nach Volkswagen-Schätzung noch 75 Prozent betragen.

Auch Opel kündigte auf der IAA an, im SUV Grandland X den zukünftigen Plug-in-Hybridantrieb des PSA-Konzerns einbauen zu wollen. Dies zeige, „welche Chancen für uns im PSA-Konzernverbund liegen“, sagte der neue Opel-Chef Michael Lohscheller. Mehr Interesse erwecken die Rüsselsheimer aber wohl mit ihrem Insignia GSI.

VDA: "Beste Antwort geben"

VDA-Chef Matthias Wissmann sagt zur Dieseldebatte: „Ich glaube, die beste Antwort, die man geben kann, wenn Fehler gemacht worden sind, ist: Innovation, Erneuerung, Lernen aus Fehlern, und ich glaube, dass das schon bei der IAA, gerade bei den Unternehmen, die betroffen sind, ziemlich deutlich wird.“

Wissmann hat recht, die Konzerne investieren viel: Geld, Messeflächen, Kommunikationsaufwand. Allein in das vernetzte und automatisierte Fahren stecken die deutschen Unternehmen laut VDA bis 2020 zwischen 16 und 18 Milliarden Euro, in alternative Antriebe rund 40 Milliarden Euro.

Auf der IAA 2017 zu sehen sind dennoch vor allem Ankündigungen, Prototypen, Absichtserklärungen. So, wie die Jahre zuvor. Nur, dass die Zukunftsszenarien näher rücken. Da sind sie noch nicht. Und: So schnell wie möglich vom Verbrenner weg will die Branche ohnehin nicht. „Der Diesel ist nicht Teil des Problems, sondern der Lösung", sagt VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch. Die ganz neuen Motoren seien sauber und effizient. Und: Mit ihnen lassen sich nach wie vor Gewinne erwirtschaften, anders als mit E-Mobilität.

Quelle: m. Material v. dpa

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