Der Ölkonzern Shell erweitert sein Angebot. 2017 sollen Tankstellen mit Ladesäulen für Elektroautos aufgerüstet werden. Zunächst in Großbritannien und den Niederlanden.
London - Shell erweitert das Tankstellenangebot. Künftig solle es neben Super, Diesel oder Gas auch Strom geben. Der britisch-niederländische Konzern will in diesem Jahr mit dem Aufbau von Ladestationen für Elektroautos an Tankstellen starten. Wie der Shell-Manager John Abbott der "Financial Times" sagte, sollen zunächst in Großbritannien und den Niederlanden Stromzapfsäulen installiert werden. Weitere Länder könnten folgen. Abbott rechnet mit der größten Nachfrage nach E-Ladestationen in städtischen Gegenden. Die Ausstattung von Tankstellen in Großbritannien werde "ziemlich bald" beginnen. Wie viele Stationen Shell aufrüsten will, wollte er nicht sagen. Die Ölkonzerne und insbesondere das Tankstellengschäft sieht Abbott nicht durch die E-Mobilität bedroht. Der Übergang von Verbrennungsmotoren zu E-Antrieben werde noch Jahrzehnte dauern. Ein zusätzliches Geschäft würden die Tankstellen mit Speisen und Getränken machen. Da das Laden von Elektroautos deutlich länger dauere, als aktuell das Tanken. Ladesäulen: Die Infrastruktur wird 2017 deutlich besserDas Fehlen von Ladestationen gilt neben geringer Reichweite und hohen Preisen als Hemmschuh für den Durchbruch von E-Autos. In Deutschland ist das Interesse noch verhalten. Die Kaufprämie für Fahrzeuge mit Elektroantrieb beantragten im vergangenen Jahr nur wenige Autokäufer. Auch Shell-Konkurrenten wollen demnächst mehr Ladestationen anbieten, unter anderem der französische Ölkonzern Total. In Deutschland planen die Autobauer Daimler, VW, BMW und Ford gemeinsam den Aufbau von Tausenden Ladesäulen entlang der Autobahnen in den kommenden Jahren. Das Bundesverkehrsministerium plant zudem den Aufbau von 400 Schnellladesäulen entlang der Autobahnen. Ein Viertel davon ist bereits fertiggestellt. Verkehrsminister Alexander Dobrindt weiht heute die 100. Ladesäule in Augbsurg ein. Quelle: dpa |