Einige Autos werden nie alt, selbst wenn sie Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Bestes Beispiel dafür ist der Suzuki Jimny. Der unverwüstliche 4x4-Zwerg wird dieses Jahr 40. Fünf Generationen hat der japanische Kleinwagen- und Allradspezialist seit 1970 an den Start gebracht – und einen Höhen-Weltrekord erzielt, der nach wie vor seine Gültigkeit besitzt. Weltweit wurden rund 2,5 Millionen Exemplare verkauft. Bensheim, 28. April 2010. Große Erfolge fangen oft ganz klein an. Zwei Zylinder, 25 PS, 359 Kubikzentimeter Hubraum. Mit diesen aus heutiger Sicht fast rührenden Motordaten ging Suzukis Alleskönner 1970 in seiner Heimat Japan als Jimny 360 (LJ 10) an den Start. Über den Fahrgastraum der ersten Generation (1970-1972) spannte sich eine Plane, die Türen wurden anfangs per Reißverschluss geöffnet, senkrecht stehend hinter dem Beifahrersitz befand sich das Reserverad, was den ersten Jimny zum rustikalen Dreisitzer machte. Vom heutigen Komfort des 4x4-Vollblüters und der kompletten Sicherheitsausstattung mit Zutaten wie 3-Kanal-ABS und Full-Size-Airbags keine Spur. Der früher drei Meter kurze Jimny war ein reines Arbeitstier, das erste seiner Art, und der automobile Grundstein für die ungebremste erfolgreiche Entwicklung der Marke Suzuki. Unverwüstlichkeit, vollwertige Geländeeigenschaften, souveräne Zuverlässigkeit. Der pure Pragmatismus, gepaart mit bemerkenswerter Klarheit und Schnörkellosigkeit im Design. Diese Eigenschaften empfahlen den kleinsten Geländewagen schon früh für höhere Weihen: Bereits 1974 wurde die LJ 20 getaufte zweite Generation (1972-1975) in die USA exportiert, als Linkslenker mit Blechdach. Sechs Jahre später, im März 1980, begann der Verkauf in Deutschland. Zu diesem Zeitpunkt stand die ausgereifte dritte Generation (1976-1981) bereits kurz vor der Ablösung – und Suzuki als Importeur ganz am Anfang. Exakt 30 Jahre ist das her, ein Doppel-Jubiläum der besonderen Art. Das erste japanische Kei-Car mit Allradantrieb war zu einem erwachsenen 4x4-Auto gereift, das Suzuki in Deutschland zum Marktführer im Offroad-Segment machte. Den 3,20 Meter langen LJ 80, liebevoll „Eljot“ genannt, befeuerte ein Viertakt-Vierzylinder mit 797 ccm Hubraum. Mit fünffach gelagerter Kurbelwelle setzte der kleine Benzinmotor Maßstäbe in seiner Klasse. Gleiches galt für den zuschaltbaren Allradantrieb samt Zwischengetriebe mit Geländegang und Differenzialsperre hinten – eine Kombination, die den Jimny selbst die härtesten Anforderungen meistern lässt. Auf die Spitze getrieben haben es die beiden Chilenen Gonzalo Bravo und Eduardo Canales. Am 21. April 2007 stellten sie mit einem umgebauten 1986er Suzuki Samurai einen neuen Höhenrekord für Pkw auf. An den Hängen des Vulkans Ojos del Salado in Chile fuhren sie bis auf eine Höhe von 6.688 Metern und halten damit bis heute den Weltrekord im Guinness-Buch der Rekorde. Die deutschen Kunden konnten schon beim Jimny-Vorgänger – der SJ-Modellreihe – zwischen der geschlossenen Variante „Van“, dem Pickup und dem Cabriolet wählen. Später folgten eine Hochdach- und eine Dieselversion. Heute gibt es den Jimny als dreitürige Limousine in den Ausstattungen Club und Comfort ab 14.600 bzw. 15.400 Euro. Robuste Allradtechnik, hoher Spaßfaktor, fairer Preis – am bewährten Konzept des Jimny hat Suzuki in den vier Jahrzehnten seit Start der Baureihe festgehalten. Insgesamt 178.576 Einheiten wurden bis Ende 2009 in Deutschland verkauft. Ein Ende der Erfolgsstory ist nicht in Sicht: Im vergangenen Jahr erzielte das kultig-funktionale Freizeitauto mit einem Absatz von 6.813 Fahrzeugen das beste Ergebnis seit 20 Jahren.
Quelle: Suzuki Presse |
verfasst am 28.04.2010
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