Fehlerhaft auslösende Takata-Airbags sorgten weltweit für mindestens 16 Todesfälle. Die mit Rückrufen verbundenen Kosten stürzten das japanische Unternehmen ins Minus.
Tokio - Der Automobilzulieferer Takata bekommt nun die wirtschaftlichen Konsequenzen des Airbag-Dramas zu spüren. Takata-Airbags lösten mitunter unerwartet aus und schleuderten Teile der Verkleidung in Richtung der Insassen. Weltweit starben dadurch mindestens 16 Menschen. Hinzu kommen zahlreiche Verletzte. Konkret bestand das Problem vor allem dann, wenn das Auto über einen längeren Zeitraum starker Hitze oder hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt war. Die fehlerhaften Airbags führten zu einer der größten Rückrufaktionen der Automobilgeschichte. Die Kosten stürzten Takata nun tief in die Verlustzone. Wie der Konzern am Mittwoch bekannt gab, fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Fehlbetrag von rund 79,6 Milliarden Yen (642 Millionen Euro) an. Der Jahresabschluss datiert vom 31. März. Im Vorjahr hatte sich das Minus noch auf rund 13,1 Milliarden Yen belaufen. Damit schreibt Takata nunmehr im dritten Jahr in Folge rote Zahlen. Der Umsatz sank um 7,7 Prozent auf 662,5 Milliarden Yen. Gläubigerbanken tüfteln an SanierungsplanDas Unternehmen glaubt trotz der wenig ermutigenden Vorzeichen an eine bessere Zukunft. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen wieder mit einem Gewinn von netto neun Milliarden Yen. Takata arbeitet an einem Sanierungsplan. Laut Medienberichten erwägen die Gläubigerbanken, profitable Geschäftsbereiche wie Sitzgurte und Kindersitze in ein eigenes Unternehmen auszulagern. Der chinesische Autoteilehersteller Key Safety Systems (KSS) meldete bereits Interesse an einem Investment an. Entscheidungen seien jedoch noch keine getroffen worden, erklärte Takata.
Quelle: dpa |