Sie waren der ganze Stolz der Brandenburger Polizei: Mit "interaktiven" Streifenwagen wollte man schneller, flexibler, digitaler werden. Jetzt streikt die Elektrik.
Potsdam - Erst Mitte März 2016 wurden sie ausgeliefert. Nun hat die Polizei in Brandenburg 28 neue Streifenwagen wieder aus dem Verkehr gezogen. Wie die "Märkischen Allgemeine" berichtet, sind die Polizisten entnervt von der zickigen Spezialelektronik. Martinshorn und Blaulicht spielten immer wieder verrückt - deshalb dürfen die Streifenwagen vom Typ Opel Zafira nicht mehr auf die Streife fahren. Zu groß sei das Risiko, dass die Autos plötzlich ungewollt Alarm schlagen. Die Fahrzeuge könnten derzeit aufgrund technischer Probleme nicht eingesetzt werden, bestätigte ein Sprecher der Polizei gegenüber der "dpa". Dabei war man in Potsdam zunächst stolz auf die neuen Einsatzwagen. In einer Pressemeldung schwärmte die Polizei von "neuester Signaltechnik, Digitalfunk sowie einem Multifunktions-PC", von "Kameras, die Anhalte- und Kontrollvorgänge aufzeichnen können" sowie dem geräumigen Innenraum. Nun streikt ausgerechnet die neue Elektronik, von der man sich in Potsdam viel versprach. Wie die Regionalzeitung berichtet, hoffte die Landesregierung: Mit den neuen Streifenwagen kann die Polizei in dem dünn besiedelten Flächenland schneller vor Ort sein und effektiver von unterwegs arbeiten. So wollte das Innenministerium die Anzahl der Polizeiwachen reduzieren. Daraus wird nun erst einmal nichts. Der Hersteller Opel wurde aufgerufen, die Mängel zu beheben. Drei der Streifenwagen wurden zu diesem Zweck nach Rüsselsheim gefahren. Auch in Berlin gab es in diesem Jahr bereits Schwierigkeiten mit Streifenwagen: Hier sprangen 85 Einsatzfahrzeuge bei Minusgraden einfach nicht an. (bmt)
Quelle: dpa; Polizei Brandenburg; Märkische Allgemeine |
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