Die Produktion des Model 3 läuft immer noch nicht rund. Zudem hat Tesla seinen Quartalsverlust mehr als verdoppelt. Die Aktie stieg dennoch zeitweise um neun Prozent.
Palo Alto - Der E-Auto-Pionier Tesla hat den Quartalsverlust mehr als verdoppelt, bei Anlegern aber trotzdem Zuversicht geschürt. Die schwierige Produktion des Hoffnungsträgers Model 3 soll endlich richtig Fahrt aufnehmen und Gewinne abwerfen. Im 4. Quartal 2017 wurden nur 1.550 Autos ausgeliefert und das Produktionsziel von 5.000 Fahrzeuge pro Woche musste mehrmals verschoben werden. Tesla stehe nun jedoch kurz davor, "nachhaltig profitabel" zu werden, versprach Musk. Das kam bei Anlegern gut an - die Aktie stieg nachbörslich zeitweise um über neun Prozent. Noch ist das Model 3 aber ein finanzieller Kraftakt, der Tesla im Frühjahr tiefer als erwartet in die roten Zahlen drückte. Im zweiten Quartal schlug ein auf die Aktionäre entfallender Verlust von 718 Millionen Dollar (615 Millionen Euro) zu Buche. Im Vorjahr lag der Fehlbetrag noch bei etwa der Hälfte - bei 336 Millionen Dollar. Dagegen entwickelte sich der Umsatz überraschend stark um mehr als 40 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar. Quelle: Picture-Alliance Tesla geht davon aus, bis Ende August eine wöchentliche Fertigungsrate von 6.000 Stück beim Model 3 zu erreichen. Danach soll das Tempo rasch weiter erhöht werden. "Wir streben an, die Produktion so schnell wir können auf 10.000 Stück pro Woche auszuweiten", hieß es im Brief an die Aktionäre. Ab einer Rate von 7.000 Stück glaubt Tesla-Chef Musk, dauerhaft profitabel wirtschaften zu können. Im dritten Quartal will Tesla insgesamt 50.000 bis 55.000 Model 3 produzieren. Mit dem Mittelklassemodell will sich der Elektroautobauer den Massenmarkt erschließen. In den USA ist der Elektrowagen für 35.000 Dollar erhältlich. Im abgelaufenen Quartal produzierte Tesla insgesamt 53.339 Fahrzeuge, ausgeliefert wurden 40.768. Davon waren nach Unternehmensangaben 18.449 Stück Model 3. Tesla beendete das Vierteljahr mit 2,2 Milliarden Dollar an Barmitteln. Der Bilanz des Unternehmens kommen Hunderttausende Model-3-Vorbestellungen zugute, für die Anzahlungen geleistet werden mussten. Teslas Ausgaben übersteigen die Einnahmen zwar weiter deutlich, aber der Abfluss von liquiden Mitteln war nicht so stark wie von Experten befürchtet. Einige Analysten sehen Kapitalbedarf, Musk hat dies bislang aber stets zurückgewiesen.
Quelle: dpa
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