Toro Rosso beginnt die Saison 2012 mit zwei neuen Fahrern. Für das B-Team von Red Bull gehen in der nächsten Saison der Australier Daniel Ricciardo und der Franzose Jean-Eric Vergne an den Start. Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari sitzen vorerst auf der Straße. Schock-Meldung im Kampf um die letzten offenen Formel 1-Cockpits: Toro Rosso besetzt seine Autos für die Saison 2012 komplett neu. Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari fliegen raus und werden durch die Red Bull-Junioren Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne ersetzt. Ricciardo bringt die Erfahrung von elf GP-Einsätzen bei Hispania mit. Vergne kennt die Formel 1 nur von drei Freitagstrainings und Testfahrten. Der 21-jährige Franzose hatte jüngst bei der Talentshow in Abu Dhabi im Red Bull an drei Tagen drei Bestzeiten erzielt. Red Bull sucht Webber-Ersatz Toro Rosso löst sein Fahrerproblem damit auf die harte Tour. Buemi und Alguersuari haben zusammen 41 Punkte gesammelt, fuhren weitgehend fehlerfrei, und doch war keiner der beiden gut genug, Mark Webber bei Red Bull zu ersetzen oder ein viertes Jahr bei Toro Rosso zu bleiben. Teamchef Franz Tost erklärt die mutige Entscheidung damit, dass Toro Rosso von Firmenchef Dietrich Mateschitz einst mit dem Ziel an den Start gebracht wurde, jungen Fahrern ein Sprungbrett zu bieten. "Das beinhaltet, dass man von Zeit zu Zeit die Fahrer wechselt, um der Philosophie des Teams gerecht zu werden." Man kann diese Worte auch so übersetzen: Buemi und Alguersuari hatten drei Jahre lang ihre Chance, und sie haben es in dieser Zeit nicht geschafft, sich mit ihren Leistungen für das A-Team von Red Bull zu empfehlen. Sebastian Vettel war das nach eineinhalb Jahren gelungen. Kritiker werden anführen, dass die beiden Toro Rosso in diesem Jahr sieben Mal mit technischen Defekten stehengeblieben sind, einige davon zu einem Zeitpunkt des Rennens, in dem Buemi und Alguersuari in aussichtsreichen Positionen lagen. Tost freut sich auf seine neue Mannschaft. "Ich bin froh, dass die Entscheidung früh gefallen ist. Wir können uns jetzt voll auf die neue Saison konzentrieren. In den letzten Jahren haben Daniel und Jean-Eric bewiesen, dass sie ein Formel 1-Cockpit verdienen. Daniel bringt bereits Grand Prix-Erfahrung mit. Vergne hat gezeigt, dass er sich schnell an neue Umstände und Herausforderungen anpassen kann. Beide haben schon mit dem Team zusammengearbeitet. Das sollte uns einen reibungslosen Start in die Testsaison ermöglichen." Ricciardo und Vergne bereit für Formel 1 Daniel Ricciardo jubelte nach der Ernennung zum Stammpiloten: "Das ist eine Riesensache für mich. Seit ich für Toro Rosso zu Beginn der Saison an den Freitagstrainings teilgenommen habe, habe ich davon geträumt, dort auch Rennen fahren zu können. Bei Hispania durfte ich in elf Grand Prix lernen, wie es bei einem Grand Prix zugeht. Ich kann es gar nicht erwarten, bis es endlich mit den Testfahrten losgeht." Der 22-Jährige aus Perth ist im Fahrerlager bereits eine bekannte Größe. Das Gesicht von Jean-Eric Vergne wird man sich noch einprägen müssen. Der großgewachsene Red Bull-Junior aus Pontoise gilt als Lieblingsziehsohn von Red Bull-Berater Helmut Marko. Dem Herrn Doktor gefällt die Kompromisslosigkeit und freche Art des Vizemeisters der letztjährigen Renault-Weltserie. Nach dem Abu Dhabi-Test erklärte Vergne in französischen Zeitungen, dass er in einem Red Bull einen gleich guten Job wie Mark Webber erledigen könne. Auch Vergne bedankte sich brav bei seinem Arbeitgeber: "Für mich fand Weihnachten ein paar Tage früher statt. Nach den Freitagstrainings im Toro Rosso und den Testfahrten für Red Bull fühle ich mich für diesen Schritt bereit. Melbourne kann kommen." Schicksal von Buemi und Alguersuari unklar Was aus den Ex-Toro Rosso-Piloten wird, ist nicht bekannt. Möglicherweise wird einer der beiden zum Ersatzfahrer ernannt, für den Fall, dass sich einer der Stammfahrer bei Red Bull oder Toro Rosso verletzt. Ansonsten werden sich Buemi und Alguersuari schwer tun, Anschluss zu finden. Sie haben sich im Vergleich zu den anderen Fahrern ohne Job nicht gerade aufgedrängt, und sie tragen den Red Bull-Stempel auf der Stirn. Alguersuari wird es möglicherweise bei Hispania versuchen, die mit der Verpflichtung von Pedro de la Rosa bereits demonstriert haben, dass auf das spanische Element setzen.
Quelle: Auto Motor und Sport |
verfasst am 15.12.2011
1
AutoMotorUndSport