Bislang wurde das nickelhaltige Abfallmaterial aus alten Batterien stillgelegter Hybridfahrzeuge als Rohstoff für die Stahlproduktion genutzt. Toyota startet nun ein Geschäftsmodell, um diesen Rohstoff wieder der Produktion von Fahrzeugakkus zuzuführen. In Kooperation mit den Unternehmen Toyota Chemical Engineering, Sumitomo Metal Mining und Primearth EV Energy hat Toyota ein hochpräzises Sortierungs- und Extraktionsverfahren entwickelt. Das neue Verfahren erlaubt es, das aus alten Fahrzeugakkus gewonnene Nickel direkt in den Nickel-Veredelungsprozess einzuspeisen und gestattet damit ein "Batterie-zu-Batterie"-Recycling. Die entsprechenden Recyclinganlagen, die zur Umsetzung dieses neuen Geschäftsmodells errichtet wurden, sind bereits auf Massenproduktion ausgelegt. Toyota scheint es mit dem Recycling von Nickel also ernst zu meinen. Außerdem wurde ein Call-Center eingerichtet, um Toyotas Händlernetz zu betreuen, dem bei der Rücknahme und dem Transport verbrauchter Batterien eine Schlüsselrolle zukommen soll. Die Firmen Sumitomo Metal Mining und PEVE werden ihre Kompetenzen auf den Gebieten der Nickelveredelung und der Batterieherstellung beisteuern. Alternativen für endliche Rohstoffe Toyota will mit dem neuen Recyclingsystem die Schaffung einer nachhaltigen, recyclingbasierten Warenwirtschaft weiter vorantreiben, und außerdem durch Wiedergewinnung Alternativen bei der Beschaffung von natürlich begrenzten Ressourcen (wie Nickel) auftun. Als Modellprojekt wird das Verfahren vorerst nur in Japan angewendet. Je nach Wirtschaftlichkeit des Pilotmodells und der Rahmenbedingungen auf anderen Märkten ist das Verfahren jedoch auch dort einsetzbar. Ob und wann Toyota auch außerhalb Japans Fahrzeugakkus zur Wiederverwendung der Rohstoffe in Hybrid- und Elektroautos recyceln wird, prüfen die Japaner. Von Nicola Wittenbecher
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 05.11.2010
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