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Seat Leon ST 4Drive: Erste Fahrt - Traktion für den Winter, nicht für die Piste

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Seat vertraut beim stärksten Leon auf Frontantrieb. Allrad bekommen andere: Die Spanier bieten ausschließlich Diesel-Kombis mit einer zweiten Antriebsachse an. Erste Fahrt.

Zwei Antriebsachsen für den Leon: Seat spendiert nur zwei Diesel-Kombis die Allrad-Option Zwei Antriebsachsen für den Leon: Seat spendiert nur zwei Diesel-Kombis die Allrad-Option Quelle: Seat

Madrid – Bei Seat stehen Allrad und Sportlichkeit auf zwei verschiedenen Preislisten. Kardanwelle, Haldex-Kupplung und ein zweiter Satz Antriebswellen wären zu viel Gewicht für den schnellsten Kompakten aus Spanien – er schrubbt lieber mit 280 PS die Vorderräder blank. Sein einziger, aber wirksamer Schutz: Eine mechanische Differenzialsperre.

Was auf der Rennstrecke fein funktioniert, bringt jedoch kaum Vorteile an verschneiten Berghängen. Dort fahren ohnehin die wenigsten Kunden einen Cupra, denkt sich Seat, und bietet einer anderen Zielgruppe den Allradstrang an: Das Kürzel „4Drive“ steht ausschließlich auf Diesel-Kombis der Leon-Reihe.

Seat Leon ST 4Drive: Allrad-Kombi für 24.900 Euro

Seat ändert optisch nichts am Allrad-Kombi Seat ändert optisch nichts am Allrad-Kombi Quelle: Seat Der Allrad-Leon soll also in erster Linie Nutztier sein. Ein möglichst günstiges, denn Seat flanscht lediglich den 1,6-Liter (105 PS) sowie den schwachen 2,0-Liter-Turbodiesel (150 PS) an das manuelle Allradgetriebe. Die gleiche Technik kommt in Audi A3, VW Golf und Skoda Octavia zum Einsatz. Dort gibt es auch weitere Motor- und Getriebevarianten. Der einzige konzerninterne Konkurrent des Leon ST 4Drive ist bisher der Octavia für mindestens 27.650 Euro.

Seat bietet den Allrad-Leon einige Tausend Euro günstiger an. Als Einstiegsmodell mit 105 PS kostet er 24.900 Euro, 2.000 Euro mehr als die frontgetriebene Version. Mit 150 PS wird er 2.790 Euro teurer und erreicht das Niveau des Octavia.

Trotz seiner Ambition, Familien in Süddeutschland sicher zum Weihnachtsfest zu fahren, profitiert die Fahrdynamik des Leon von der zweiten Antriebsachse: Wenn bei forscher Gangart ein Vorderrad durchdreht, schaltet die Haldex-Kupplung die Hinterachse hinzu. In zügigen Kurven fühlt sich der Allrad-Kombi stabiler an als seine frontgetriebenen Brüder.

Zwei Dieselmotoren mit 105 und 150 PS

Einziges Indiz: Das Emblem auf der Heckklappe Einziges Indiz: Das Emblem auf der Heckklappe Quelle: Seat Im Alltag ist der Leon mit dem kleinen Diesel bereits ausreichend motorisiert. Der Verbrauch steigt auf dem Papier gegenüber dem Frontkratzer um 0,7 auf 4,5 Liter je 100 Kilometer. Im echten Leben trinkt er mehr, vor allem an steilen Hängen: Hier gibt er sich etwas schwach auf den Kolben und verlangt nach Gang fünf oder vier. Sein stärkerer Kollege marschiert mit 90 zusätzlichen Newtonmeter derweil problemlos in Fahrstufe sechs vorbei, spritzt aber laut NEFZ 0,3 Liter Diesel mehr ein.

Dass es keine Allrad-Benziner gibt, liegt an der Nachfrage: 90 Prozent aller Leon in Europa sind Selbstzünder. Geschenkt – die Aggregate laufen ruhig und komfortabel, zumindest bei geschlossenem Fenster.

250 bzw. 340 Newtonmeter Drehmoment verlangen allerdings einen vorsichtigen Umgang mit den Pedalen, sonst sammeln sich die Kupplungsbeläge zügig als Abrieb in der Schwungscheibe. Eine Version mit Doppelkupplungsgetriebe wird es nicht geben.

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