Während die Welt nach Brasilien zur Fußball-WM schaut, blickt MOTOR-TALK zurück und erzählt die besten Fußball- und Auto-Geschichten der packendsten WM-Jahre. Heute: 1990.
Von MOTOR-TALK-Reporter Ralf Schütze Rom – 1990 wurde Deutschland zum dritten Mal Weltmeister und zum bis dahin erfolgreichsten Team der Fußballgeschichte. Auch in Sachen Automobil gab es Spektakuläres, wie zum Beispiel mit dem bahnbrechenden Direkteinspritzer-Diesel „TDI“ aus dem VW-Konzern. Das Jahr der Wiedervereinigung brachte dazu schöne Flops auf die west- und ostdeutschen Straßen: Für den stelzigen VW Golf Country war die Zeit noch nicht reif, für den Trabant 1.1 war sie offenbar abgelaufen. WM-Titel und Wiedervereinigung in einem Jahr Deutschland gewann 1990 knapp, aber verdient 1:0 und revanchierte sich damit bei Argentinien für die 2:3-Niederlage vier Jahre zuvor in Mexiko. Falsch lag „Kaiser“ Franz mit seiner Prophezeiung, Deutschland sei nun „auf Jahre hinaus unschlagbar“: Bei der nächsten WM 1994 in den USA flogen die Deutschen im Viertelfinale gegen den Außenseiter Bulgarien raus. Trabant 1.1 mit VW-MotorGo, Trabi, go: Ein Jahr bevor der Film haufenweise Kohle in die Kinokassen spülte, herrschte bei der Zwickauer Hardware nahezu Stillstand. Durch den Mauerfall war der seit 1957 gebaute Zweitakter-Kleinwagen vom Luxusobjekt zu wettbewerbsuntauglicher Ostware verkommen. Erste aufkeimende Ostalgie half ebenso wenig, wie der 1,1-Liter-Viertakter aus dem VW- Argentinien besiegt ItalienSympathieträger, Shooting Star und Methusalem zugleich war bei der Fußball-WM 1990 der Kameruner Roger Milla. Im "hohen Alter" von 38 Jahren führte er die „Lions“ nach einem sensationellen Auftaktsieg gegen Weltmeister Argentinien bis ins Viertelfinale. Dort verloren sie gegen England erst in der Verlängerung 2:3. Auf der Shooting-Star-Liste gleich nach Roger Milla folgte der sizilianische Nobody Salvatore Schilacci, der mit sechs Treffern unerwartet WM-Torschützenkönig wurde. Das war bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft das einzig Erfreuliche für die Italiener. Denn die Tifosi flogen bei ihrer Heim-WM gegen Argentinien im Halbfinale. Pikant: Das spannende Halbfinale fand in Neapel statt, dem „Wohnzimmer“ von SSC-Neapel-Star und Argentiniens Fußball-Ikone Diego Maradona. Viele Napoli-Fans feuerten Argentinien an. Italien unterlag im Elfmeterschießen mit 3:4. Lamborghini Diablo Der 492 PS starke Diablo war mit 325 km/h das schnellste Serienauto der Welt und laut Testberichten zwar technisch anfällig, aber in Funktion eine Offenbarung. Nach diversen Pannen textete "AMS"-Tester Götz Leyrer poetisch: „Ein Motor, der alles andere vergessen lässt, das Öffnen der Drosselklappen entfesselt ein Gewitter, tief grollend, dann infernalisch schreiend.“ Audi 100 Avant mit TDINicht ganz so lautstark, aber deutlich hörbar brach 1990 die Diesel-Revolution aus und eroberte neue Käuferschichten für den Selbstzünder. TDI – die drei Buchstaben standen bald für eine bisher unbekannte Dieselkultur. Fahrspaß statt Sparqual. Möglich machte es der Übergang vom Vor- oder Das Wichtigste zur Fußball-WM 1990 in Italien:
Weitere Automobil-Neuheiten:
Wikipedia Bildnachweise: Trabant 1.1: By User Asterion on en.wikipedia (Photo by Asterion) [CC-BY-2.5], via Wikimedia Commons; By Brian Snelson [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons |
