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Hauptuntersuchung: Prüfmethoden für steigenden Elektronik-Anteil - TÜV und Co. modernisieren die HU

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In modernen Autos steckt zunehmend mehr Technik. Dekra, TÜV und Co. reagieren auf die Entwicklung und erweitern die Hauptuntersuchung um neue Prüfgeräte und Verfahren.

Die deutschen Prüfungsgesellschaften setzen ab Juli ein neues Prüfgerät ein. Den HU-Adapter Die deutschen Prüfungsgesellschaften setzen ab Juli ein neues Prüfgerät ein. Den HU-Adapter Quelle: picture alliance / dpa

Hannover - Auf Deutschlands Autofahrer kommt ab Juli eine Neuerung zu. "Am 1. Juli 2015 startet die Revolution der Prüftechnik bei der Hauptuntersuchung", sagt TÜV-Nord-Geschäftsführer Hartmut Abeln. Denn dann werden - egal, ob bei Dekra, TÜV, GTÜ oder KÜS - neuartige elektronische Prüfinstrumente einsetzt.

Vorbei sind die Zeiten, als der Sachverständige mit kritischem Hammerschlag nach maroden Stellen forschte. Die neuen Geräte - HU-Adapter - werden im Auto an den Bordcomputer angeschlossen und zeigen dem Prüfer alle relevanten Fahrzeugdaten an. Teurer soll die Hauptuntersuchung dadurch aber nicht werden.

Prüfunternehmen stehen vor neuen Herausforderungen

Die Fahrzeuge können immer mehr: Der neue BMW 7er soll ab 2016 mit einer Fernsteuerung einparken können Die Fahrzeuge können immer mehr: Der neue BMW 7er soll ab 2016 mit einer Fernsteuerung einparken können Quelle: BMW

Entwickelt wurden die Geräte gemeinsam von den deutschen Prüfunternehmen, die dafür 2004 die Fahrzeugsystemdaten GmbH (FSD) mit über 100 Mitarbeitern in Dresden (Hauptsitz) und Radeberg (Prüflabor) gründeten. Die Neuerung beim Elektronik-Check ist ein Beispiel dafür, wie sich Prüfgesellschaften auf die fortschreitende Digitalisierung vorbereiten.

"In wenigen Jahren werden automatisierte Fahrzeuge zusätzliche Fahraufgaben übernehmen, zum Beispiel selbstständig im Parkhaus einen Stellplatz ansteuern; all dies bedeutet noch mehr Technik im Wagen", sagt Abeln.

Weiterentwicklungen müssen prüfbar sein

"Natürlich heißt das, dass wir Kompetenzen aufbauen müssen - sowohl Expertenkompetenz wie auch Kompetenz bei der Weiterentwicklung der Technik", meint der für die Automobilsparte der Prüfungsgesellschaft Dekra zuständige Sprecher Wolfgang Sigloch. Das autonome Fahren basiere ja auf Komponenten wie Spurhalteassistent oder Abstandsregler, wie sie heute schon vorhanden sind. "Wir müssen allerdings schon bei der Entwicklung drauf hinweisen, dass sie prüfbar sein müssen", meint er.

TÜV-Nord-Vorstandschef Guido Rettig warnte jüngst vor tiefgreifenden Veränderungen auch für die Prüfgesellschaften. Denn nicht nur Autos, auch Produktionsmaschinen werden zunehmend mit Software ausgestattet und untereinander vernetzt. Die Prüfgesellschaften müssen ihre Methoden daher zunehmend verfeinern, um sie noch überprüfen zu können. "In Zukunft kommt dem Schutz etwa von digital vernetzten Infrastrukturen und sicherheitsrelevanten Einrichtungen vor Cyber-Attacken eine immer größere Bedeutung zu", so TÜV-Nord-Sprecher Sven Ulbrich.

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