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Mini Fünftürer: Fahrbericht - Typisch Mini – kleines Auto zum großen Preis

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Auf den ersten echten Serien-Fünftürer des Minis hat vielleicht niemand gewartet. Doch gewöhnen kann man sich schnell an das Komfort-Plus. Wenn es nur nicht so teuer wäre.

Der erste Mini mit fünf Türen: 57 Jahre dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung Der erste Mini mit fünf Türen: 57 Jahre dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung Quelle: Mini

London – Zahlen, die beim Mini interessieren: 3,05 Meter (Ur-Mini), 3,63 Meter (erste Neuauflage), 3,82 Meter (aktuelle Dreitürer-Version), 4,01 Meter (der erste Fünftürer). Damit misst er sich in der Parklücken-Liga mit VW Polo und Ford Fiesta. Nur, dass jenes Autos, das seine Ur-Bestimmung zum Markennamen gemacht hat, länger ist als eben diese beiden Konkurrenten.

Mini ist an diesem Fünftürer einiges, nur nicht die Länge.

Mehr Radstand bedeutet weniger Mini

Motoren und Interieur übernimmt der Fünftürer vom kleineren Bruder Motoren und Interieur übernimmt der Fünftürer vom kleineren Bruder Quelle: Mini

Die neue Dimension wirkt auf das Fahrverhalten. Sieben Zentimeter mehr Radstand (2,56 Meter) als beim Dreitürer bedeuten sattere Straßenlage und eine komfortablere Federung. Nur das Go-Kart-Feeling vermisst man. Der Mini-Fünftürer zieht nicht nur bei der Länge, sondern auch beim Fahrgefühl mit VW Polo und Co. gleich. Immerhin: stramm federt das Auto unverändert.

Head-up-Display gegen Aufpreis

Frontal von vorn und hinten sehen Drei-und Fünftürer gleich aus. Bei den Kunden kommt der Spielzeug-Plastik-Look im Cockpit an. Schmankerl wie Head-up-Display, Rückfahrkamera, Parkassistent, Fahrmodusdrehschalter, Soundsystem, Mini Connected und Diverses mehr kosten einen Aufpreis.

Für große Menschen war der Mini quasi per Namen nie gut. Auch im Fünftürer sitzen Menschen über 1,80 Meter Größe bescheiden. Schon die Sicherheitsgurte zwischen Sitzauflage und Armlehne einzurasten, bedarf einiger Bewegung im Lendenwirbelbereich. Neuer Mini Fünftürer - Innenraum Neuer Mini Fünftürer - Innenraum Quelle: Mini Die Sitze sehen sportlicher aus, als sie den Fahrer in ebenso gefahrenen Kurven halten. Wozu das reifere Fahrverhalten des Mini-Fünftürers mit präziser Lenkung und knackiger Schaltung unverändert anregt.

Der Mini 5-Türer schluckt mehr Einkaufstaschen

Lustig, dass Mini bei der Länge vor allem an den Laderaum denkt. Der hat spürbar gewonnen mit 278 Liter Volumen, 67 Liter mehr als im Dreitürer. Wer die 60:40 geteilte Fondsitzlehne umklappt, bekommt bis zu 941 Liter Gepäck unter. Das ist ordentlich.

Aber für die Passagiere ist das Konzept "5 Türen" beim Mini nichts Ganzes und nichts Halbes. Die hinteren Türöffnungen sind eng. Wer einsteigen will, muss sich verrenken und seine Füße mehrfach verdrehen. Klar, dass am Ende dieses Vorspiels kein Raumwunder steht, sondern eine knapp dimensionierte Rückbank.

Neuer Mini Fünftürer - Der Kofferraum wächst Neuer Mini Fünftürer - Der Kofferraum wächst Quelle: Mini

Hinten sitzt man immer noch Mini

Hier sitzen Erwachsene besser als im Dreitürer, in welchem im Grunde hinten auch niemand sitzen kann. Aber insgesamt eben nicht gut. Es ist eher das Kita-Taxi für die Anti-SUV-Mütter. Die ihre Kids hinten im Maxi-Cosi platzieren und schon in ihrer Zeit vor Schlafmangel und Breiflecken Mini fuhren.

Die freuen sich darüber, die Einkaufstüten bequem auf die Rückbank stellen zu können. Mini glaubt, dass diese beiden Kaufanreize genügen, um genau so viele Fünftürer zu verkaufen wie Dreitürer.

Der neue Diesel-Mini schafft 225 km/h

Zur Markteinführung des Fünftürers bietet Mini sechs Motoren an: drei Benziner und drei Diesel zwischen 102 PS und 192 PS. Neu dabei ist der Mini SD mit Vierzylinder-Diesel. Der leise Zwei-Liter-Diesel leistet 170 PS und 360 Newtonmeter Drehmoment ab 1.500 U/min.

Es dauert zwar ein knappes Gedenksekündchen, bis Motor und Getriebe den Kick aufs Gaspedal in Vortrieb übersetzen - aber mit der 6-Gang-Handschaltung beschleunigt er in 7,4 Sekunden auf Tempo 100. 225 km/h rennt das Auto maximal. Ganz schön schnell für einen Diesel-Mini, der 4,1 Liter pro 100 Kilometer schlucken soll.

Teurer als ein Golf

Soweit also alles schick beim Mini, wenn nicht der maximale Preis wäre. 18.350 Euro kostet der einfachste 102-PS-Benziner, 26.250 Euro der 170-PS-Diesel. Dagegen wirkt ein Golf fast günstig, auch wenn die entsprechend motorisierten Wolfsburger viel größer und etwas teurer sind.

900 Euro kosten die hinteren Türen beim Mini extra. Aber im Grunde interessiert dieses Zahlenspiel eher die Stammtischfreunde. Mini-Fahrerinnen kaufen Lifestyle, fernab vom Preis-Leistung-Verhältnis.

Update: Der BMW Mini bekommt einen neuen Basismotor. Damit sinkt auch sein Einstiegspreis.

TECHNISCHE DATEN: Mini 5-Türer 2.0 Turbo

  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo
  • Leistung: 192 PS (141 kW)
  • max. Drehmoment: 280 - 300 Nm bei 1.250 - 4.750 U/min
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltung
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 6,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
  • Länge x Breite x Höhe in m: 4,01 x 1,73 x 1,43
  • Radstand: 2,57 m
  • Verbrauch: 6,0 l/100 km
  • CO2-Emissionen: 139 g/km
  • Kofferraum: 278 - 941 l
  • Preis: 24.700 Euro
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