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Unfallexperten: Uber-Software konnte Fußgängerin nicht identifizieren - Uber-Software reagierte erst 1,3 Sekunden vor dem Aufprall

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Im März kam eine Frau bei einem Unfall mit einem Uber-Roboterwagen ums Leben. Laut Unfallbericht war die Software nicht in der Lage, die Fußgängerin zu erkennen.

Laut dem Unfallbericht der US-Verkehrsbehörde NTSB konnte die Uber-Software die Frau nicht identifizieren. Erst 1,3 Sekunden vor dem Aufprall erkannte sie die Notwendigkeit einer Notbremsung Laut dem Unfallbericht der US-Verkehrsbehörde NTSB konnte die Uber-Software die Frau nicht identifizieren. Erst 1,3 Sekunden vor dem Aufprall erkannte sie die Notwendigkeit einer Notbremsung Quelle: Picture Alliance

Washington - Ein Roboterwagen von Uber hat im März eine Fußgängerin tödlich getroffen. Jetzt hat die US-Verkehrsbehörde NTSB in einem vorläufigen Unfallbericht erste Details zum Unfallhergang veröffentlicht. Demnach hat die Software die Frau nicht eindeutig identifizieren können. Zudem ist bei den Autos im Testbetrieb das Notbremssystem abgeschaltet, sodass eine automatische Bremsung nicht möglich war.

Die Frau, die beim Überqueren der mehrspurigen Straße ein Fahrrad schob, sei zwar sechs Sekunden vor dem Zusammenstoß von den Sensoren des selbstfahrenden Autos bemerkt worden, erklärte die NTSB. Die Software habe sie aber zunächst als unbekanntes Objekt, dann als Fahrzeug und schließlich als Fahrrad eingeordnet - und sei zudem unsicher gewesen, in welche Richtung sie sich bewegt.

Erst 1,3 Sekunden vor dem Aufprall sei das Uber-Programm dann zu dem Schluss gekommen, dass eine Notbremsung notwendig sei, erklärten die NTSB-Experten weiter. Doch diese Entscheidung blieb folgenlos: "Uber zufolge sind Notbrems-Manöver abgeschaltet, wenn das Fahrzeug vom Computer gesteuert wird, um ein unberechenbares Verhalten des Fahrzeugs zu vermeiden." Stattdessen setzte Uber darauf, dass der Sicherheitsfahrer in Aktion tritt. Der muss sich aber auf seine Augen verlassen: "Das System sieht keine Warnmeldungen an den Operator vor."

Weder Software noch Fahrer reagierten

Auch die Sicherheitsfahrerin reagierte nicht. Sie schaute im Moment des Unfalls auf einen Bildschirm im Auto statt auf die Straße Auch die Sicherheitsfahrerin reagierte nicht. Sie schaute im Moment des Unfalls auf einen Bildschirm im Auto statt auf die Straße Quelle: Picture Alliance Der Hergang des Unfalls im US-Bundesstaat Arizona warf die Frage auf, warum der Wagen weder abbremste noch auswich, obwohl die Sensoren zumindest ein Hindernis erkannt haben müssten. Auch der Mensch am Steuer des Fahrzeugs reagierte nicht und schien laut Videoaufnahmen aus dem Innenraum vor dem Unfall abgelenkt gewesen zu sein. Die NTSB-Experten erklärten, dass die Sicherheitsfahrerin nach eigener Aussage auf einen Bildschirm des Roboterwagen-Systems schaute. Ihre Smartphones seien nicht in Betrieb gewesen. Die Uber-Wagen waren zunächst mit einem Sicherheitsfahrer und einem Ingenieur, der die Systeme überwachte, unterwegs - später wurde auf den Techniker verzichtet.

Die Uber-Roboterwagen stehen seit dem Unfall still. Am Vortag kündigte Uber an, die selbstfahrenden Fahrzeuge würden komplett aus Arizona abgezogen werden und ihre Entwicklung in Pittsburgh und San Francisco gebündelt. Zugleich halte der Fahrdienst-Vermittler an der Entwicklung von Technologien für autonomes Fahren fest und wolle die Testfahrten "in naher Zukunft" wieder aufnehmen, betonte eine Sprecherin.

Die NTSB (National Transportation Safety Board) ermittelt bei Flugzeugunglücken und anderen Unfällen, die grundsätzliche Bedeutung auch auf die Gesetzgebung haben könnten. Sie ist sehr einflussreich, obwohl sie formell nur Empfehlungen abgeben kann. Aktuell untersuchen NTSB-Experten auch mehrere Unfälle mit Fahrzeugen des Elektroautobauers Tesla. Dabei geht es um Batteriebrände und die Arbeit des Fahrassistenzsystems Autopilot.

Quelle: dpa

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