In Südeuropa werden Autobahnen häufig privat betrieben. Einige Betreiber in Spanien sind nun von Insolvenz bedroht; der Staat will einspringen.
Madrid - Der spanische Staat will zahlungsunfähige Autobahngesellschaften mit staatlicher Hilfe vor dem Zusammenbruch bewahren. Im Gegenzug sollen die Gläubigerbanken den Unternehmen 50 Prozent ihrer Schulden in Höhe von insgesamt 4,6 Milliarden Euro erlassen. Wie am Mittwoch aus unterrichteten Kreisen verlautete, sieht dies ein Vorschlag der spanischen Minister Finanzen und Verkehr vor, der den Gläubigerbanken unterbreitet wurde. Die Autobahngesellschaften sollen demnach in einen Staatskonzern überführt werden. Von dem Autobahnvorhaben sind neun gebührenpflichtige Strecken betroffen, die unter der Regierung von José María Aznar (1996-2004) in Zeiten des Immobilienbooms im Großraum Madrid und im Südosten Spaniens gebaut wurden. Sie hatten das bestehende - gebührenfreie - Streckennetz entlasten sollen. Die Zahl der Benutzer auf den Neubaustrecken blieb jedoch weit hinter den Erwartungen zurück und sank in den vergangenen Jahren noch weiter. Die Betreiber dieser Autobahnen mit einer Gesamtlänge von 750 km mussten einer nach dem anderen Insolvenz anmelden. Quelle: dpa |