Taxifahrer sind von der Anschnallpflicht im Auto befreit, um bei einem Überfall besser fliehen zu können. Doch diese Regelung schadet mehr als sie nutzt.
Quelle: picture alliance / dpa Berlin/Saarbrücken - Die Bundesregierung will eine Anschnallpflicht für Taxifahrer einführen. Das berichtet die "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch) unter Berufung auf eine neue Verordnung des Verkehrsministeriums. Danach wird die Befreiung von der Anschnallpflicht, die auch für Chauffeure von Mietwagen gilt, "aus Verkehrssicherheitsgründen" nicht mehr als sinnvoll angesehen. Die geltende Ausnahmeregelung stammt aus den 1970er-Jahren und sollte bei Überfällen die Flucht erleichtern. Doch inzwischen, sagt das Ministerium unter Verweis auf Stellungnahmen von Verbänden, würden Verkehrsunfälle "eine weitaus größere Gefahr" darstellen. Nach Angaben des deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes wurden 2013 genau 244 Überfälle registriert. Im selben Zeitraum wurden mehr als zehnmal so viele Taxifahrer bei Unfällen verletzt. Wie die Zeitung berichtet, sollen darüber hinaus Kleinkinder bei der Mitnahme im Auto besser geschützt werden. Die Verordnung sieht demnach vor, dass Eltern künftig Säuglinge bis zum Alter von 15 Monaten nur in einer Babyschale befördern dürfen, die gegen die Fahrtrichtung oder seitlich ausgerichtet ist. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von 25 Euro. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |