Rechnerisch exakt alle zwei Stunden kam im April ein Mensch bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Die an sich erschreckende Bilanz von 360 Unfallopfern ist statistisch betrachtet dennoch positiv, waren es doch 20 Personen oder 5,3 Prozent weniger als im April 2009. Dies geht aus dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht des Statischen Bundesamts hervor. Damit hat sich die positive Tendenz im fünften Monat in Folge fortgesetzt. Ungewöhnlich ist, dass die Zahl der Verletzten stärker sank als die der Getöteten, nämlich um 9,8 Prozent auf 31.700. Insgesamt wurden im April 2010 rund 184.900 Straßenverkehrsunfälle aktenkundig, 1,1 Prozent weniger als im April 2009. Darunter waren 24.800 Unfälle mit Personenschaden (minus zehn Prozent) und weitere 160.100 reine Sachschaden-Crashs (+ 0,4 Prozent). Nach dem ersten Drittel des Jahres stehen 1.005 Verkehrstote und 98.500 Verletzte unter dem Strich. Dies entspricht Rückgängen um 16 bzw. elf Prozent. Die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle hat sich in diesem Zeitraum um 4,3 Prozent auf 756.200 erhöht. Dabei wurden zwölf Prozent weniger Unfälle mit Verletzten und/oder Getöteten (75.800) gezählt, aber mehr Unfälle mit ausschließlich Sachschaden (+ 6,4 Prozent auf 680.400). In allen Bundesländern gab es in den ersten vier Monaten sinkende Zahlen bei den Verunglückten, in 13 Ländern gilt dies auch für die Verkehrstoten. Insoweit schnitten in absoluten Zahlen die großen Länder Bayern und Nordrhein-Westfalen am besten ab, im aussagekräftigeren prozentualen Vergleich stehen Schleswig-Holstein, wo es gegenüber dem Vorjahreszeitraum weniger als halb so viele Unfalltote gab, sowie Hamburg und Hessen an der Spitze. Mehr Blutzoll melden die Statistiker für Rheinland-Pfalz und das Saarland, keine Veränderung für Bremen. Übersicht: Zahlen und Tendenzen nach Bundesländern » Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war. Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 22.06.2010
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