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Unfallstatistik September: Schlechte Tendenz hält an

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Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung vor 20 Jahren könnte sich die Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr wieder erhöhen. Das jedenfalls lässt das September-Ergebnis befürchten, das zum siebten Mal in den bisher ausgewerteten neun Monaten eine schlechte Tendenz ausweist.

 

Im September 2011 kamen nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden 395 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, 20 Personen entsprechend 5,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Weitere rund 38.500 Personen trugen Verletzungen davon (+ 5,8 %). Auch die Zahl der von der Polizei aufgenommenen Unfälle stieg, und zwar um 1,7 Prozent auf knapp 203.800. Dabei nahm die Zahl der Unfälle mit Personenschaden mit 6,6 % auf 30.400 stärker zu als die Zahl der reinen Sachschaden-Crashs, die um 0,8 Prozent auf rund 173.300 stieg.

Nach drei Vierteln des Jahres stehen nun rund 1,71 Millionen Unfälle in den Akten und damit etwas weniger als im Vorjahreszeitraum (- 1,4 %). Während die Zahl der Unfälle mit mindestens einem Verletzten um 4,6 Prozent auf 228.700 zunahm, gab es bei den Unfällen mit ausschließlich Sachschaden einen Rückgang um 2,3 Prozent auf etwa 1,48 Millionen. Insgesamt verunglückten 295.200 Menschen (+ 4,2 %), davon 2.938 tödlich. Dies entspricht einem Zuwachs um 5,9 Prozent.

In elf der 16 Bundesländer sind im Jahresverlauf mehr Personen auf der Straße gestorben als im Vorjahreszeitraum. Besonders stark fiel die Zunahme in Hamburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt aus. Im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Hessen, Brandenburg und Baden-Württemberg stehen die Vorzeichen dagegen bisher auf grün.

Es ist nun zu befürchten, dass sich die negative Tendenz auch bezogen auf das Gesamtjahr fortsetzen wird. Es wäre dies das erste Mal seit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990, dass die Zahl der Verkehrstoten in einem Jahr zunimmt. Der Höchststand an Verkehrstoten wurde, bezogen auf die alten Bundesländer, im Jahr 1970 mit 19.193 Verkehrsopfern erreicht. Im vergangenen Jahr 2010 waren es noch 3.657 Personen.

Grundsätze der Unfallstatistik

Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.

 

Quelle: Autokiste

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