Kulleraugen-Scheinwerfer und ein Kühlergrill mit sympathischen Lächeln – diese Zutaten verliehen dem Sprite den Beinamen „Frosch“. Dass das Kindchenschema auch heute noch bestens ankommt, weiß Carsablanca-Mitglied Dieter Hackel „Der ‚Frosch’ war für mich seit den siebziger Jahren ein Traumauto“, gibt Dieter Hackel zu. Ein Freund von ihm besaß damals einen MG Midget, der ihn durchaus faszinierte, aber „letztlich fand ich den Sprite der ersten Serie hübscher. Doch damals war an ein solches Auto nicht wirklich zu denken, schon gar nicht als Vater zweier kleiner Töchter“. Aus dem Gedächtnis verlor der heute 62jährige sein Wunsch-Cabrio allerdings nie. Die Jahre vergingen, die Töchter wurden groß, der Vater machte Karriere bei der Telekom, die damals noch die Fernmeldesparte der Deutschen Bundespost war. Als er es dann vor einigen Jahren beruflich etwas langsamer angehen lassen konnte, meldete sich bei Dieter Hackel die lange verdrängte Sehnsucht nach einem vierrädrigen „Frosch“. Dabei hatte der Mann von der Schlei recht konkrete Vorstellungen, wie sein Oldtimer sein sollte. Durch seine Träume fuhr stets ein weißer Sprite MK I in Topzustand und mit Speichenfelgen. Vor gut anderthalb Jahren begann Hackel dann, nach einem entsprechenden Exemplar zu suchen. Dabei stellte er bald fest, dass das Objekt seiner Träume schwieriger zu finden war, als ursprünglich gedacht. Das tat der „Frosch“-Besitzer aber schließlich doch, nicht weil es notwendig gewesen wäre, sondern lediglich zum eigenen Vergnügen. So wichen die Seitenleisten an den Türen und Einstiegen selbst gefertigten Exemplaren aus mit Bootslack überzogenem Echtholz, und auch das Armaturenbrett trägt seit dem seine Bezeichnung erstmals zu Recht. „Ich bin nun mal ein Holzfan“, gibt Dieter Hackel unumwunden zu. Doch die Abweichung vom Originalzustand ist verzeihlich, denn sie passt zu dem kleinen britischen Roadster. Das sah auch der Gutachter so, der dem Eigentümer erklärte, noch nie einen so gut erhaltenen „Frosch“ bewertet zu haben – und dem weißen Zweisitzer die Note 2+ verlieh. So wie dem Personalmanager im Unruhestand ergeht es offenbar auch jeder Menge zufälliger Passanten: „Wo ich auch auftauche mit dem Frosch, versammeln sich sofort Leute um den Wagen. Beim Vorbeifahren lachen die Kinder und winken, Teenies grüßen mit erhobenem Daumen, und auch Erwachsenen zaubert der kleine Kobold ein Lächeln ins Gesicht.“ Seine beiden Töchter fahren gern mit, ebenso wie seine mittlerweile fünf Enkelkinder. Sie lieben das Cabrio mit den glubschäugigen Scheinwerfern und dem breiten Kühlergrill-Grinsen. „Für die ist eine Mitfahrt im Sprite das Größte“, lacht Hackel. Allerdings hat er den Kleinen eines streng untersagt: Den Frosch zu küssen. Das Risiko, dass danach stattdessen womöglich plötzlich ein NSU Prinz in der Garage steht, möchte Dieter Hackel nämlich auf keinen Fall eingehen.
Quelle: Carsablanca |
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