Jeden Tag werden in Deutschland im Schnitt rund 8.000 Neuwagen verkauft. Doch während einige Modelle begehrt sind wie Mamas warmer Apfelkuchen, stehen andere wie Gammelgulasch auf dem Hof.
VON MT-Reporter MICHAEL SPECHT Ladenhüter sind für die Autohersteller so beliebt wie Wurst drei Wochen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum. Klar, die Entwicklung eines neuen Modells kostet Hunderte Millionen Euro, es auf den Markt zu bringen weitere Kohle. Doof, wenn das Auto dann da ist, aber es kaum einer kauft. So wie dieses Quintett. Bei unserer Top-5-der-Ladenhüter haben wir teure Exoten von Bentley, Bugatti, Aston Martin und Co. ausgeklammert. Genauso die Autos von Marken, die hierzulande kaum noch vorhanden sind, wie Lada, Daihatsu und Lancia. Das Gleiche gilt für Auslaufmodelle wie den Renault Latitude oder den Citroen C6. Unsere MOTOR-TALK-Top-5 der Ladenhüter
Toyota Urban Cruiser Was ist der Grund für diesen Misserfolg? Vielleicht hat Toyota den Urban Cruiser zu sehr auf Lifestyle getrimmt. Dazu passt weder das biedere Design, noch bietet das Auto Extravaganz. Im Gegenteil. Der Urban Cruiser kann nicht mehr als andere Kompakte und das zu einem viel zu hohen Preis. Wer ihn als Diesel mit ein paar Extras bestellt, zahlt 25.000 Euro. Dafür gibt es wirklich mehr Auto. Subaru Impreza Woran das liegt? Am Design? Das ist Geschmacksache. Stattdessen mangelt es dem Impreza an Bekanntheit. Wer hat in der Golf-Klasse schon die Marke Subaru auf der Shopping-Liste? Das ist schade. Denn der mindestens 20.990 Euro teure Impreza ist ein gutes Auto. Der Vierzylinder-Boxer läuft ruhiger als ein Reihenmotor. Am Fahrkomfort gibt es nichts zu rütteln. Und wer Allrad-Antrieb mag, kriegt ihn auch. Nicht umsonst ist Subaru der weltgrößte Hersteller von Allrad-Pkws. Gerade hat Subaru den Impreza überarbeitet. Nützen wird es wohl wenig. Honda Insight Beim Antrieb bleibt Honda beim Mild-Hybrid-System. Das heißt: Der Elektromotor kann den Benzinmotor unterstützen und beim Bremsen die erzeugte Energie zum Laden der Batterie nutzen. Elektrisch fahren? Fehlanzeige. Zudem heult und nervt die stufenlose Automatik beim Gasgeben. Dass die Absatzkurve des mindestens 20.490 Euro teuren Honda Hybrid bald nach oben klettert, ist mit Blick auf den deutlich besseren Toyota Yaris Hybrid ziemlich unwahrscheinlich. Citroen C8 Das liegt zum einen am Alter. Der Wagen stammt aus einer Kooperation mit Fiat, Lancia und Peugeot, der Nachfolger kommt 2015 – allerdings ohne die italienischen Partner. Zum anderen leidet der C8 unter Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Denn der Citroen Grand C4 Picasso ist günstiger und beinah genauso praktisch. Generell sind große Vans aktuell out. Schließlich sind sie teurer, verbrauchen mehr und fahren sich unhandlicher. Das spürt Citroen bei dem ab 31.550 Euro erhältlichen C8 sehr. Renault WindMan muss wirklich schmunzeln, wenn man Renaults einstige Ankündigungen zum Mini-Cabrio Wind liest: Von „modernem“ Design ist die Rede und von einem Auto, das „neue Maßstäbe“ setzt. Zudem soll er "die Blicke der Passanten auf sich“ ziehen. Zumindest Letzteres tut das kleine Cabrio auch. Allerdings nicht so, wie sich Renault das gedacht hat. Denn das Design des Wind ist ziemlich extravagant und damit nicht massenkompatibel. Immerhin haben sich 628 Käufer für das kleine Cabrio auf Twingo-Basis entschieden, das es ab 17.200 Euro gibt. Jede Wette, dass ein Nachfolger nicht in Planung ist.
Quelle: MOTOR-TALK |
