Der Mercedes GLC sieht viel sanfter aus als sein Vorgänger, der GLK. Doch die weiche Karosserie täuscht, denn auch der GLC liebt Abwege. Ein Fahrbericht.
Straßburg - Mercedes-Benz tauscht das K gegen ein C. Damit unterstreicht der GLC die Verwandtschaft zur C-Klasse. Die Geländetauglichkeit des GLK-Nachfolgers bleibt mit dem GL im Namen erhalten. Optisch entfernt sich das SUV jedoch von Feld- und Schotterwegen. Mitte September kommt das 4,66 Meter lange SUV zu den Händlern, die Preise liegen zwischen 44.506 Euro und 46.410 Euro. Mercedes GLC: Drei Motoren und mehr KofferraumDas Mobiliar des Cockpits wirkt fein und gediegen, passt nicht mehr so richtig ins Gelände. Der Bildschirm in der Mitte steht frei. Matt schimmernde Lederbezüge und gebürsteter Edelstahl sehen nicht so aus, als wünschte ihr Besitzer jemals ihren Kontakt mit einem Baumstamm oder einem verunfallten Wild. Trotzdem kommt die Funktionalität nicht zu kurz: Der Kofferraum fasst wenigstens 550 Liter, das sind 80 Liter mehr als bisher. Die Rückbanklehnen lassen sich mit einem einfachen Handgriff umlegen. Das steigert das Ladevolumen auf 1.600 Liter, 50 Liter mehr als bislang. Das Motorenangebot zum Marktstart umfasst drei Aggregate: zwei 2,2-Liter-Diesel und ein 2,0-Liter-Benziner. Die Selbstzünder liefern 170 PS und 204 PS, ihr maximales Drehmoment liegt bei 400 und 500 Newtonmeter. Der Turbobenziner bringt es auf 211 PS. Alle Motoren übertragen ihre Antriebskräfte über eine Neungang-Automatik an alle vier Räder und arbeiten leise und vibrationsarm. Der GLC im GeländeObwohl er nicht danach aussieht, verfügt der GLC über eine ausgeprägte Geländetauglichkeit. Wer das Paket mit den fünf unterschiedlichen Offroad-Fahrprogrammen bestellt, kann befestigte Straßen getrost hinter sich lassen. Eine Steigfähigkeit von 70 Prozent lässt den Mercedes GLC Anhöhen erklimmen, eine Wattiefe von 30 Zentimetern erlaubt zumindest das Durchqueren seichter Furten. Was die Kaufentscheidungen häufiger beeinflussen dürfte, ist die erlaubte Anhängelast. 2.500 Kilogramm dürfen die beiden Diesel an den Haken nehmen, der Benziner schafft immerhin 2.400 Kilo. Das sind keine Spitzenwerte, aber genug für manches Boot oder einen Pferdetrailer. Für gängige Wohnwagen reicht es allemal. Durch die serienmäßige aktive Wankkontrolle bleibt der GLC selbst auf kurvenreichen Strecken immer beherrschbar. Noch besser werden die Fahreigenschaften mit der Luftfederung Air Body Control, die allerdings 2.261 Euro Aufpreis kostet. Damit fährt der GLC beinahe, als gäbe es Schlaglöcher oder Wellen im Belag nicht. Die Lenkung ist präzise und rückmeldungsfreudig. Die Bremse fordert jedoch einen hohen Pedaldruck, was die Dosierbarkeit gelegentlich erschwert. Viele Helfer und ein Plug-in-Antrieb für den GLC Die Artenvielfalt des Mittelklasse-SUV wird erst im kommenden Jahr ihren Höhepunkt erleben. Dann ergänzt der GLC 350e die Modellpalette: ein Plug-in-Hybrid mit 320 PS Systemleistung, der eine elektrische Reichweite von bis zu 34 Kilometer sowie einen Normverbrauch von 2,6 Liter je 100 Kilometer erreichen soll. Von 0 auf 100 km/h soll er in weniger als 6 Sekunden beschleunigen. 2016 folgt außerdem die AMG-Version mit Sechszylindermotor. Auch eine Nicht-AMG-Variante mit V6 wird kommen. Die angeblich geplante Rückkehr zum Reihen-Sechszylinder wird der GLC – wie andere Baureihen von Mercedes-Benz – wohl erst 2017 erleben. Spätestens dann gibt es auch eine Version, die statt mit permanentem Allradantrieb mit Hinterradantrieb fährt. Sie ist wohl den Ansprüchen an den Flottenverbrauch und den immer stringenter werdenden Einkaufsbestimmungen der gewerblichen Kunden geschuldet. Denn die fordern strenge Emissionsgrenzen und nicht zuletzt günstigere Einkaufspreise. Technische Daten Mercedes-Benz GLC:
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