Update (4. Mai 2017): Heute startet die fünfte Generation des Seat Ibiza in Deutschland. Wir haben die Preise verglichen und stellen fest: er kann mehr, wird aber teurer. Alle Details.
Berlin – Seat ließ sich mit der Neuauflage des Ibiza viel Zeit. Die Basis des eben ausgelaufenen Vorgängers erschien 2008, zwei Facelifts verlängerten das Leben des Kleinwagens bis ins Jahr 2017. Im selben Zeitraum nahm die Bedeutung des Modells aber stetig ab. Die einst wichtigste Baureihe der Marke wurde zuletzt vom Kompakten Leon als Top-Seller abgelöst. Heute startet Generation 5 in Deutschland. Die Neuauflage wird außen breiter, innen viel größer und etwas teurer. Die Karosserievariante mit drei Türen ("SC") gibt es nicht mehr. Wohl ein Grund, warum der Ibiza nur in einer Karosserievariante antritt: Beim Vorgänger entschieden sich zwei Drittel der Käufer für den Fünftürer. Mit dem Modellwechsel entfielen folglich der dreitürige SC, der Kombi ST und der sportliche Cupra. Nebeneffekt: Seat vermeidet so interne Konkurrenz mit dem auf der gleichen Basis stehenden, künftigen Kompakt-SUV Arona (ST) und dem Polo GTI (Cupra). Zum Ibiza-Marktstart sind ausschließlich drei Dreizylinder-Benziner im Angebot. Den 1,0-Liter-Sauger mit 75 PS und die aufgeladene Variante mit 95 PS kennt man aus dem Vorgänger. Wie bisher gibt es noch eine stärkere Variante des Turbo-Dreizylinders. Hier leistet das Aggregat 115 PS, 5 PS mehr als bisher. Basis: 1.500 Euro teurerDie Einstiegsvariante kostet 14.240 Euro und damit mehr als 1.500 Euro mehr als bisher. Dafür wartet der Neue mit einer Start-Stopp-Automatik auf und bietet mindestens die „Reference“-Ausstattung. Das war bislang die zweite von vier Ausstattungsstufen. Das bisherige Modell wäre in dieser Konfiguration nur noch 300 Euro günstiger. Trotzdem sind Klimaanlage (plus 800 Euro) und das Basis-Audiosystem „Touch“ (plus 490 Euro) noch nicht an Bord. Der Neue bietet aber serienmäßig eine City-Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung und eine Berganfahrhilfe sowie eine elektrische Spiegelverstellung. Den höheren Startpreis zahlt man also primär für mehr Sicherheit. Den 95-PS-Motor gibt es erstmals in der Reference-Ausstattung, bisher musste in Verbindung mit dem Aggregat die Style-Ausstattung gewählt werden. Somit unterbietet Seat hier den Basispreis des Vorgängers. Ausstattungsbereinigt ist der aktuelle Ibiza rund 900 Euro teurer. Pakete werden teurerDas Topmodell mit 115 PS und Sechsgang-Getriebe kostet im Sport-Trimm „FR“ ab 19.690 Euro, rund 900 Euro mehr als der entsprechende Vorgänger. Dabei fehlen Goodies wie hintere Parksensoren oder verdunkelte Scheiben, dafür bietet der neue Spitzen-Ibiza ein Mediasystem mit Sprachsteuerung sowie das Fahrerassistenzpaket. Letzteres ermöglicht die Kombination mit der automatischen Distanzregelung ACC für 220 Euro Aufpreis. Wesentlich teurer als bisher werden Sonderausstattungspakete. Das "Business-Paket Infotain" kostet 970 Euro und enthält ein Navigationssystem sowie einige Konnektivitätsprogramme. Vergleichbares stand bislang mit 399 Euro in der Aufpreis-Liste – ein ACC bot der Ibiza bisher nicht. Fazit: Seat fährt die Preise um rund 900 Euro hochDer neue Ibiza ist ausstattungsbereinigt meist rund 900 Euro teurer als sein Vorgänger. Akzeptabel für eine „echte“ Neuauflage. Teuer kann es mit einigen Extras werden. Was den direkten Vergleich erschwert, sind die Fahrassistenzsysteme. City-Notbremsfunktion oder Abstandstempomat hatte beim Vorgänger – im wahrsten Sinne – noch niemand auf der Rechnung. |