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DriveNow, Car2Go, Flinkster und Multicity im Vergleich - Update: Carsharing im Vergleich

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Insgesamt 2400 Carsharing-Fahrzeuge warten in Berlin auf Kunden. Ein Vergleich der Angebote von DriveNow, Flinkster, Car2Go und Multicity im MOTOR-TALK-Praxistest!

Car2Go, DriveNow und Flinkster: Vergleich der drei Carsharing-Unternehmen in unserer Infografik Car2Go, DriveNow und Flinkster: Vergleich der drei Carsharing-Unternehmen in unserer Infografik Quelle: MOTOR-TALK

VON MARTIN MENZEL & CONSTANTIN BERGANDER

Berlin – In großen Städten macht ein eigenes Auto wenig Sinn. Die Straßen sind voll, das Fahrrad ist schneller und öffentliche Verkehrsmittel vernetzen die komplette City. Trotzdem muss es manchmal einfach ein Auto sein. Die gibt es bei vielen Carsharing-Anbietern im Minutentakt.

Wir haben die Angebote von Car2Go (Mercedes und Europcar), DriveNow (BMW/Mini und Sixt), Flinkster (Deutsche Bahn) und Multicity (Citroën und Flinkster) am Beispiel Berlin verglichen.

Car2Go und DriveNow im Größenvergleich: Der BMW transportiert mehr, der Smart parkt besser Car2Go und DriveNow im Größenvergleich: Der BMW transportiert mehr, der Smart parkt besser Quelle: MOTOT-TALK

Car2Go – ein smartes Konzept

Car2Go (zu Deutsch etwa „Auto zum Mitnehmen“) gibt es an acht deutschen sowie 13 internationalen Standorten. Allein in Berlin stehen 1.200 Car2Go-Smarts zur Verfügung. Immer an Bord sind Klimaanlage, Navigationsgerät und eine Telematikeinheit. Spezielle Sitze sollen den harten Alltag besser bewältigen.

DriveNow – Premium im Minutentakt

„Sofort Fahren“ geht mit DriveNow in München, Düsseldorf, Köln, Berlin und San Francisco. In der deutschen Hauptstadt parken 500 DriveNow-Fahrzeuge. Zur Verfügung stehen 1er BMW (teilweise mit Automatik), der Mini als Cooper, Cooper Cabrio und Clubman sowie der BMW X1. Immer mit Klima, Xenon, Tempomat und Einparkhilfe.

Flinkster – Die Bahn bindet Autos länger

Auffällig unterwegs: Flinkster-Autos tragen Werbung Auffällig unterwegs: Flinkster-Autos tragen Werbung Quelle: Flinkster Mit Flinkster kann man an 800 Stationen in 140 Städten eines von 2.800 Autos mieten, in Berlin aktuell 200. Die Mindestmietdauer beträgt eine Stunde. Die Fahrzeugauswahl reicht vom Smart bis zur Oberklasse, Transporter und Kleinbusse ergänzen das Angebot.

Multicity - Lautlos durch die Stadt

Multicity ist die emissionsfreie Tochter von Flinkster. Derzeit bietet der Carsharer 350 rein elektrische Citroën C-Zero an. Die dürfen ohne Stationsbindung im vergleichsweise kleinen Geschäftsgebiet abgestellt werden. Für einen gestarteten Ladevorgang gibt es Freiminuten. Viele Kilometer kosten keinen Aufpreis. Jeder Multicity-Kunde kann gleichzeitig alle Flinkster-Fahrzeuge mieten. Leider gibt es das Angebot bisher nur in Berlin.

Carsharing 2.0 – so leicht geht das

Die Nutzung der Dienste gestaltet sich einfach. Anmeldeformulare im Internet ausfüllen, in einer Filiale registrieren lassen (und den Führerschein vorzeigen), los geht’s. Car2Go verlangt 19 Euro Startgebühr inklusive 30 Freiminuten. Bei DriveNow kostet die Registrierung 29 Euro. Beide Carsharer bieten in unregelmäßigen Abständen günstige Sonderaktionen an.

Ausgestattet mit Chipkarte oder einem „RFID“-Aufkleber auf dem Führerschein kann man per Smartphone App, Internet oder Telefon sein Wunschauto lokalisieren und reservieren – bei Car2Go 30, bei Drive Now und Multicity jeweils für 15 Minuten im Voraus.

Die Autos lassen sich per Karte oder Chip öffnen Die Autos lassen sich per Karte oder Chip öffnen Quelle: DriveNow

Was es kostet

Bei Car2Go, DriveNow und Multicity werden die Autos pro Minute gemietet. Ein Smart in Berlin kostet 29 Cent, ein Citroen C-Zero von Multicity 28 Cent, BMW 1er und Mini von DriveNow 31 Cent. Der BMW X1 ist pro Minute 3 Cent teurer, das Mini Cabriolet kostet zwischen April und Oktober ebenfalls 34 Cent. Der Minutenpreis lässt sich bei DriveNow mit Prepaid-Paketen auf bis zu 24 Cent pro Minute senken, bei Multicity auf 20 Cent.

Dafür bekommt man das Super-Sorglos-Paket inklusive Kraftstoff, Parkplatz, Wartung, Wäsche & Co. Das ist günstig, wenn man spätabends schnell nach Hause möchte. Und teuer, wenn man sich durch den Berufsverkehrsstau quält. Wer viel fährt, muss bei Car2Go ab dem 51. und bei DriveNow ab dem 201. Kilometer neben der Minutenpauschale weitere 29 Cent je Kilometer zahlen.

Anders funktioniert Flinkster. Hier kostet ein Kilometer zwischen 18 und 20 Cent. Dazu kommt ein Stundenpreis zwischen 1,50 und 8 Euro. Die Multicity-Fahrzeuge fahren ohne Aufpreis, so lange der Akku hält.

Will man das angemietete Auto nach dem Abstellen behalten, ohne es zu fahren, kostet das 10 Cent bei DriveNow und 19 Cent bei Car2Go pro Minute. DriveNow bietet zwischen 0:01 und 6:00 Uhr eine kostenlose Reservierung an. Bei Flinkster läuft nur der Stundenzähler weiter, Multicity berechnet die vollen 28 Cent.

Das Beste: Parken. Autos von Car2Go, DriveNow und Multicity darf man auf allen öffentlichen, auch kostenpflichtigen, Parkplätzen abstellen. Ohne einen Parkschein zu lösen. Anwohnerparkplätze, privater Parkraum oder temporäre Parkverbotszonen sind tabu. Flinkster bietet aktuell nur feste Carsharing-Parkplätze.

 

Was ist mit Stunden- oder Tagesmieten?

Mini, aber nicht klein: Das Parkplatz-Duell gewinnt Car2Go mit dem Smart Mini, aber nicht klein: Das Parkplatz-Duell gewinnt Car2Go mit dem Smart Quelle: DriveNow Bei DriveNow kosten 3 Stunden 23 Euro (inklusive 60 km), 6 Stunden 45 Euro (inklusive 120 km) und 9 Stunden 64 Euro (inklusive 200 km). Eine Fahrt zum oder vom Flughafen Tegel kostet einen Aufpreis von 12 Euro.

Bei Car2Go zahlt man für eine Stunde Smart 12,90 Euro und pro Tag 59 Euro. Zuzüglich der Kilometerpauschale von 29 Cent ab dem 51. Fahrkilometer.

Flinkster ist hier günstiger: Einen Smart gibt es ab 39,00 Euro am Tag. Je nach Fahrzeugklasse und Tarif wird es teurer.

Multicity deckelt die Mietkosten für den Citroen C-Zero für einen Tag auf 39 Euro.

 

Was muss ich noch bedenken?

Neben den Nutzungskosten gibt es noch Gebühren fürs Abschleppen, Verschmutzen oder das Bearbeiten von Ordnungswidrigkeiten. Die Fahrzeuge sind grundsätzlich vollkaskoversichert. Mit einer Selbstbeteiligung von 500 Euro (Car2Go und Multicity), 750 Euro (DriveNow) oder 1500 Euro (Flinkster). Bei Flinkster kann der Eigenbeitrag auf 300 Euro reduziert werden, bei DriveNow sogar auf 0 Euro. Dafür wird eine monatliche Gebühr fällig.

DriveNow, Car2Go und Flinkster: Die Reichweite im Berliner Raum

DriveNow- und Flinkster-Fahrzeuge stehen im Großraum des S-Bahnringes zur Verfügung – eine Fläche von gut 150 km². Car2Go bietet einen mehr als doppelt so großen Bereich. Fahrzeuge werden einfach mit der Mitgliedskarte geöffnet. Ein Schlüssel ist nur zum Starten des Car2Go Smarts erforderlich und steckt im Fahrzeug. Nach Eingabe der PIN und Prüfung des Fahrzeugzustandes kann die Fahrt beginnen.

Social Media

Via Facebook und Twitter informieren die Car-Sharer über Neuigkeiten und gehen auf Fragen der Nutzer ein. So manches falsch geparkte Auto wurde so schon vor dem Abschlepper bewahrt.

Lustig: Die DriveNow-Fahrzeuge haben Namen. Statt mit B-IG 9910 fährt man also mit Volker, Ines, Rüdiger oder Stefan. Auf besonderen Kundenwunsch heißt ein Mini Cooper „Sheldon“ – eine Widmung an Sheldon Cooper aus der Comedy-Serie „The Big Bang Theory“.

Simpel: Die Bedienung des Menüs im DriveNow-BMW Simpel: Die Bedienung des Menüs im DriveNow-BMW Quelle: MOTOT-TALK

Fazit: Vier Anbieter, vier Stärken

DriveNow punktet mit coolen Autos und einer guten Zeitberechnung. Die Social-Media-Schnittstelle trifft den Nerv der Zeit – leider ist das Geschäftsgebiet klein und es gibt „nur“ 500 Fahrzeuge.

Car2Go hat Berlin mit Smarts überflutet, besonders in Wohngebieten steht meist einer in wenigen Hundert Metern Entfernung. Nachteil: In den Smart passen nur zwei Leute. Bei vielen Kilometern wird es schnell teuer.

Flinkster bietet günstige Tarife für längere Mietzeiten. Besonders die große Fahrzeugauswahl und die tolle App überzeugen.

Multicity bietet rein elektrische Fahrzeug für den umweltbewussten Carsharer. Der Kostendeckel bei 39 Euro macht eine lange Miete verhältnismäßig günstig.

Alle Systeme funktionieren in Berlin besser als erwartet. Die Nutzung ist so einfach, dass es eine absolute Alternative zum Taxi als auch zum öffentlichen Nahverkehr ist.

 

Quelle: MOTOR-TALK

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